Isabelle aus Überlingen / ÜberSee-Mädchen


Heute: Isabelle aus Überlingen
Blog: https://www.uebersee-maedchen.de/

• Name deines Foodblogs
> ÜberSee-Mädchen – weil ich von Überlingen aus über den See zur Uni gefahren bin und weil ich über den (Boden-) See hinaus möchte. Mädchen, um an die kindliche Begeisterung zu erinnern frei nach dem Motto „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“. 2019 soll es neben den bewährten leckeren Rezepten auch wieder mehr Texte geben.

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich heiße Isabelle, wohne in Überlingen am Bodensee und schreibe als Redakteurin bei einer Tageszeitung auch beruflich. Das Bloggen ist mein größtes Hobby, weil es Schreiben mit Photographieren verbindet. Viel Zeit für andere Dinge bleibt da kaum.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Bei mir gibt es leckere Rezepte, schöne Bilder und gute Texte. Diese Kombination ist mir zusammen mit einer guten Prise Inspiration sehr wichtig.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Ich habe schon mit 13, 14 Jahren einen ersten Blog gehabt, der war damals Teil einer Social-Media-Plattform (bevor jeder Facebook nutzte). Darin habe ich mir die Seele vom Leib geschrieben, es war sehr persönlich. Nach dem Abitur habe ich dieses Hobby wieder aufgenommen. Zum Foodblog wurde es dann mit der Zeit und nicht zuletzt, um für mich meine Rezepte abrufbar zu machen.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Meine Eltern waren da sicher prägend, bei uns gab es immer selbst gekochtes Essen und beide haben so ihre Spezialrezepte. Die Rezepte meiner Oma halte ich ebenfalls in Ehren.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Meistens von der heimischen Couch. Manchmal schreibe ich die Beiträge aber auch unterwegs im Zug und mache sie dann zuhause passend – womit wir wieder auf dem Sofa sind.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Mit der Zeit werden das immer weniger, früher mochte ich zum Beispiel rote Bete überhaupt nicht und heute könnte ich sie jede Woche essen. Ich bin bei Innereien leider skeptisch, Koriander schmeckt für mich seifig und ich bin nicht der größte Fan von Lauch. Bei Getränken gibt es Dinge, die ich gar nicht mag: Bier kommt bei mir höchstens mal in ein Gulasch oder einen Kuchen.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Oh ja, ich liebe Pasta in jeglicher Form und Tomaten. Gut, dass diese Lieblingszutaten so gut zusammen passen! Außerdem liebe ich Rezepte mit Kapern und Sardellen. Wenn es süß werden soll, mag ich ganz klassisch dunkle Schokolade.

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Ich war vergangenes Jahr in Thailand und begeistert, so viele leckere Gerichte einmal vor Ort zu kosten. Das kann ich nur empfehlen. Und bei einer Reise in die USA war ich überrascht, wie gut man dort essen kann! Doch ich habe noch einige kulinarische Reisen geplant und möchte unbedingt nach Marrakesch und Jerusalem...

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich kann zwar ganz gut mit Stress umgehen, werde aber manchmal ein wenig garstig. Das zeigt sich besonders, wenn ein Rezept nicht so funktioniert oder ich zeitlich in die Bredouille komme. Wenn das Essen dann auf dem Tisch steht, ist aber alles wieder gut.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Ein gutes Messer.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Ich lese unheimlich viele Blogs und habe im vergangenen Jahr einmal mehr Kochbücher für mich entdeckt. Die befinden sich inzwischen in der gesamten Wohnung verteilt.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Eigentlich ganz ok – bei einer kleinen Küche ist es wichtig, zwischendurch schon etwas aufzuräumen, damit genug Platz zum Schneiden etc. bleibt.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Gute Frage. Mein liebster Probeesser ist der gleiche geblieben :) Und das Buch Jamies Kochschule leistet mir seit Beginn einen guten Dienst, da schaue ich immer mal wieder nach. Der Rest hat sich mit den Umzügen ziemlich verändert.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Klar geht auch was schief. Und ich lese immer wieder, dass Leser das eigentlich viel lieber sehen und Perfektion abschreckend finden. Deshalb werde ich solche „Fails“ öfter mal bei Instagram teilen.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Definitiv ist der Weg das Ziel. Nach einem stressigen Arbeitstag finde ich es unheimlich entspannend, die Zutaten für eine Bolognese oder Linsen mit Spätzle klein zu schneiden. Dieses Essen dann zu genießen, ist wie eine kleine Belohnung.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich habe da einen anderen Eindruck. Natürlich gibt es weiterhin Menschen, die die viel zu günstige Großpackung Fleisch aus dem Supermarkt feiern, doch bei vielen wächst ein Bewusstsein für Qualität. Vielleicht ist es auch ein Entwicklungsprozess – als Schülerin oder Studentin dachte ich auch, mir kein gutes Fleisch leisten zu können. Heute weiß ich es besser und habe auch andere Möglichkeiten.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Das ist ein Abwägen, das mich regelmäßig beschäftigt. Seit mein Arbeitgeber von meinem Blog weiß, bin ich etwas vorsichtiger geworden. Doch eigentlich waren die privaten Gedanken genau der Grund, weshalb ich ursprünglich einen Blog gegründet habe. Einige Dinge gehören für mich aber sicher nicht ins Internet: Kurzfristige Tiefpunkte zum Beispiel und Ärger, der rasch wieder verfliegen würde. Ich möchte mich außerdem nicht ständig entschuldigen, weil ich keine Zeit für einen neuen Beitrag gefunden habe.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Ich bin zu oft online und habe gerade mein Smartphone eigentlich immer parat. Der Laptop kann auch mal ein paar Tage aus bleiben.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Zahl der Leser unwichtig ist. Ich freue mich über jeden, der mich bei meiner kulinarischen Reise begleitet und auch seinen Gedanken mit mir teilt. Doch ich versuche mich davon frei zu machen, das zu zerdenken.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Beides? In erster Linie für mich und kochbegeisterte Menschen wie mich. Doch ich mag den Gedanken, dass man als Blogger auch etwas für die Welt tun kann und zum Beispiel einen Sinn für qualitative Lebensmittel vorleben kann.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Da gibt es sehr viele. Vera von Nicest Things begleitet mich seit vielen Jahren, mit ihr habe ich auch für meine Bachelorarbeit zum Thema Foodphotographie geschrieben. Außerdem lese ich gerne die Texte von Nadine bei Dreierlei Liebelei, Luiseliebt oder Linamallon oder lasse mich kulinarisch inspirieren von Carrots for Claire und InaIsst. Und wahrscheinlich habe ich noch viele weitere gerade nicht parat...

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Zählen Hörbücher? Ich liebe die drei Fragezeichen und freue mich riesig auf die Live-Tour 2019. Musikalisch darf es entweder entspannt sein (old but gold: Flipsyde) oder Hip-Hop.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Jamie Oliver. Er hat mich geprägt wie kaum ein anderer, denn seine Kochschule war mein erstes Kochbuch.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Erneut Jamies Kochschule, schon aus nostalgischen Gründen. Weitere Schätze in meiner Sammlung sind inzwischen die Backschule von Cynthia Barcomi und Reisehunger von Nicole Stich.

• Wie groß ist deine Küche?
> Viel zu klein, ungefähr sechs Quadratmeter. Meine schönen Teller und Schälchen sind daher ausgelagert im Wohnzimmer.

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Der persönliche Bezug zu einem Gericht oder einer Zutat. Und ich mag es, mehr über ein Produkt oder eine Zubereitungsweise zu erfahren. Deshalb versuche ich das auch bei mir umzusetzen.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> So Einiges. Doch aus Fehlern lernt man, daher möchte ich sie nicht missen.
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. NicestThings, weil tolle Bilder und unterhaltsame Texte
2. Half Baked Harvest, weil einfach jedes Rezept so köstlich aussieht
3. Kleiner Kuriositätenladen, weil ich hier viel über Essen lerne

> Kochbuch:
1. Jamies Kochschule von Jamie Oliver
2. Reisehunger von Nicole Stich
3. Barcomi*s Backschule von Cynthia Barcomi.

> Musikalbum:
1. Macklemore: The Heist
2. Kontra K: Erde & Knochen
3. Usher: Confessions

> Kochutensilie:
1. Ein gutes Messer
2. Raspeln von Microplane – ein Geschenk aus einer Goodiebag, das ich sehr schätze
3. unsere neuen Töpfe
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• Salz oder Pfeffer?
> Salz

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder Herzhaft?
> Herzhaft

• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> teils teils – im Alltag eher early bird, weil ich vor der Arbeit noch etwas schaffen möchte; in der Freizeit eher night owl und lange schlafen.

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ordnungsfanatiker

• Kaffee oder Tee?
> Tee
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• Lieblings...:
> ...messer: ein großes, schweres von Zwilling
> ...gewürz: Dill
> ...koch: Jamie Oliver
> ...kochzeit/tag: abends
> ...rezept: pikante Pasta mit Kapern und Sardellen
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Vielen Dank, liebe Isabelle, dass du dir die Zeit genommen habt, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Fotos © Isabelle https://www.uebersee-maedchen.de/

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