Stella aus Frankfurt am Main / The Black Sheep & all its yummy Food


#interview

Heute: Stella aus Frankfurt am Main
Blog: https://theblacksheepandallitsyummyfood.com/

• Name deines Foodblogs
> The Black Sheep & all its yummy food

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbies vor!
> Ich bin Stella, komme ursprünglich aus Kassel, wohne aber seit Ende 2019 in Frankfurt am Main. Ich bin 40 Jahre alt und arbeite hauptberuflich als Referentin in der Beschaffung bei der Deutschen Bahn. Nebenbei mache ich eine Weiterbildung zur Ernährungsberaterin. Meine Freizeit ist natürlich von meinem Foodblog geprägt, drum herum spielt das Fotografieren noch eine große Rolle und meine beiden Podcasts. Und obendrauf: Spazierengehen, Lesen, Malen und ganz wichtig: Essen ;-).

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Der Spaß am Essen, unabhängig von Kalorien und irgendwelchen Ernährungsvorgaben. Ich koche das worauf ich Lust habe und genau das möchte ich auch den Lesern gerne vermitteln. Die Rezepte sind nicht super kompliziert frei nach dem Motto „Wenn ich das hinkriege schafft ihr das auch“.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Die Liebe zum Kochen hab ich von klein auf mitbekommen. Bei uns wurde immer viel gekocht, ein bunter Mix aus italienischer und deutscher Küche. Fertiggerichte gab es bei uns nicht, als Kind war ich da tatsächlich traurig drüber. Inzwischen bin ich aber mehr als froh, dass ich schon so früh mitbekommen habe wie einfach Kochen eigentlich ist und wieviel Spaß man dabei haben kann (natürlich auch beim Essen). Dummerweise sind viele Familienrezepte bei uns nicht aufgeschrieben worden, Mengenangaben und Zutaten basierten auf Gefühl ;-). Irgendwann hab ich für mich beschlossen: „Wenn ich die Sachen so mag dann geht das vielleicht jemand anderem auch so.“ Also hab ich angefangen meine Rezepte in Form eines Blogs aufzuschreiben und hab mich auch in die Food Fotografie reingefuchst.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Ganz klar meine Mamma. Ich konnte kaum stehen schon hatte ich meine Puppenküche in ihrer Küche stehen und hab stolz wie Bolle Nudeln auf meinem Holzherd „gekocht“.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Ich blogge meistens aus meinem Wohnzimmer (im Sommer ziehe ich auch gerne mal auf den Balkon um) heraus. Die passenden Fotos entstehen entweder in der Küche oder in meiner Fotoecke.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Was Fisch angeht hab ich vermutlich das Niveau eines Vorschulkinds: Fischstäbchen sind ok, der Rest ist mir schwer suspekt. Zu Innereien hab ich auch noch keinen Zugang gefunden.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Das kommt bei mir meistens in Phasen. Im Moment liebe ich Knuspertofu über alles. Und Edamame Bohnen. Aber eins bleibt immer: Butter ;-). Jemand der mich sehr gut kennt sagte neulich „Du bestehst zum Großteil aus Butter“. Und es stimmt! :-D

• Welches Land ist deiner Meinung nach, eine kulinarische Reise wert?
> Da fällt es mir schwer eine Entscheidung zu treffen….Im Moment würde ich glaub ich zu Südamerika tendieren, aber ich schiele auch nach Indien .

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Meine Neigung zum Chaos. Eindeutig.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Viele Schlüsseln, Brettchen, Löffel und Messer…

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Da gibt es mehrere: Zeitschriften, Kochbücher, Instagram, aber auch die Zutaten selbst. Manchmal entdecke ich im Supermarkt etwas Neues und suche mir dann dazu passend ein Rezept zusammen. Meine letzte Entdeckung: Ein Butterkürbis. Als ich ihn gekauft hab hatte ich noch keinen Plan was daraus wird.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Sagen wir es so: Es gibt einen guten Grund, warum ich bisher keine Videos online gestellt habe ;-). Ich bemühe mich immer strukturiert alle Zutaten abzuwiegen und vorzubereiten, vorab alles weg zu räumen was ich nicht brauche, zwischendurch aufzuräumen und und. Soweit die Theorie. In der Praxis ist meistens jeder freie Raum ratz fatz voll mit Sachen und am Ende sieht es aus wie nach einer Explosion.Eventuell muss auch mal eine Schlüssel mit der Hüfte vor dem Runterfallen bewahrt werden und das Backblech steht plötzlich im Flur. Nun ja.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Panko! Diese Knuspereffekt ist einfach nicht zu überbieten. Mein emotionales Hilfsmittel ist ein Schnappschuss aus meiner Kindheit. Mamma und ich in der Küche am werkeln. Nach jedem Umzug wird das Bild als erstes in die Küche geräumt.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Natürlich geht auch mal was schief. Optisch oder geschmacklich. Die Gerichte landen dann einfach nicht auf dem Blog. Im besten Fall schmecken sie, sehen nur nicht so aus wie ich mir das dachte. Im schlechtesten Fall war die Idee gut, ab dann ging es aber grandios schief ;-).
Und typischer Standard: Es gibt den Teller fürs Foto und den echten Teller ;-). Auf letzterem ist das Essen „eventuell“ nicht ganz so durchdacht angerichtet ;-).

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Beides. Ich esse alles was ich für den Foodblog koche und backe. Natürlich freu ich mich schon bei der Vorbereitung auf das spätere Essen! Wäre ja auch schlimm wenn nicht. Der Weg dahin ist mir aber auch wichtig: Kochen ist für mich Spaß und Entspannung (auch hier kann es natürlich mal stressig werden, aber…)

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Das ist gar nicht so einfach: Ich weiß, dass ich in der privilegierten Lage bin, beim Metzger und an der Käsetheke einzukaufen und ab und zu auch mal in der Frankfurter Kleinmarkthalle Obst und Gemüse zu holen. Müsste ich mit meinem Gehalt eine Familie versorgen wäre das schon schwieriger. Discounterpreise für Lebensmittel mit der entsprechenden Qualität (und auch Haltungsbedingungen etc.) können aber nicht die Lösung sein. Wir brauchen glaube ich ein anderes Verständnis für gutes Essen. Statt viel Geld für Diätprodukte, Nahrungsergänzung Detox und Co rauszuwerfen, würde ich lieber in frisches und ausgewogenes Essen investieren. Idealerweise regional. Dazu muss sich aber die Einstellung zu Essen und Ernährung ändern (normales Essverhalten ohne einzelne Lebensmittel zu verteufeln) und die Freude am Essen und Kochen wieder zurück kommen. Man muss ja nicht direkt nach 4 Sterne Niveau kochen. Die simplen Sachen schmecken am Ende sowieso am besten und sind auch selbstgemacht viel günstiger als in der Tütenvariante. Frische Tomatensosse mit Pasta? Nicht zu toppen! Die Politik muss meiner Meinung nach aber auch tätig werden. Deren Unterstützungsstrategie ist für mich nicht einleuchtend und steht viel zu oft im Zeichen der Nahrungsmittelindustrie.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Ich erzähle gerne mal eine kleine Anekdote zum Gericht dazu, aber das war es auch schon. Private Geschichte außerhalb des Essens gibt es von mir nicht. Wer die hören möchte kann gerne beim Podcast „Katzenminze“ einschalten. Hier quatschen meine Freundin und ich einmal pro Woche über alles worauf wir so Lust haben. Aber auch da achten wir natürlich darauf was wir preis geben.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Mein Smartphone ist tatsächlich ziemlich in meinen Alltag integriert und wird sehr oft benutzt. Google, Notizen, Instagram und und. Aber: Weglegen und Ruhemodus gehören auch klar dazu. Nachts sowieso, aber auch bei Treffen mit Freunden, im Restaurant etc.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Natürlich freut man sich über jeden Leser, jedes Like und jeden Kommentar. Aber letztlich spielt die Anzahl da eine untergeordnete Rolle. Lieber nur 10 Leser die wirklich einen Mehrwert gewonnen haben und vielleicht eine neue Zutat oder ein neues Gericht für sich entdecken konnten und dadurch einen tollen Abend hatten als 100.000 die nur die Bilder bei Instagram liken. Was ich schade finde: Von der Anzahl der Follower/Abos hängen viele Möglichkeiten ab, um den Blog zu promoten, als Tester zu agieren und und und. Irgendwie beißt sich da die Katze ein wenig in den Schwanz. Vermutlich würde man mehr Follower über Kooperationen und Co bekommen, aber an die kommt man erst an einer bestimmten Anzahl…

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Primär für mich, aber ich fände es natürlich schade, wenn niemand außer mir meine Rezepte liest und sie niemand nachkocht. Immerhin war bzw. ist das ja das Ziel meines Blogs.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Katharina Küllmer. Zum einen weil ich sie noch aus Unizeiten kenne. Vor allem aber weil ich ihre Kreativität und Begeisterung für Aromen bewundere. Und ihre Fotos sind für sich genommen schon Kunstwerke.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Rock & Heavy Metall. Ohne geht es gar nicht ;-).

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Nadiya Hussain – Sie ist so herrlich entspannt und pragmatisch.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Das Dr. Oetker Schulkochbuch. Mein erstes Kochbuch, noch mit Notizen am Rand ;-).

• Wie groß ist deine Küche?
> Im Moment eher klein und vollgestellt ;-).

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Wenn ich das Gefühl habe das Essen vor mir zu sehe und zu ahnen wie es wohl schmeckt. Dann will am liebsten direkt nach dem Lesen zum Einkaufen gehen um das Gericht nach zu kochen.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Grundsätzlich sag ich gerne „Je ne regrette rien“. Alles war bisher für irgendwas gut, auch wenn man das meistens erst einige Zeit später realisiert. Manchmal ärgere ich mich darüber nicht früher angefangen zu haben. Aber was solls ;-).
________________________________________

• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. Katharina Küllmer
2. Kochkarussell
3. Emmi kocht einfach

> Kochbuch:
1. Meera Sodha – Original Indisch
2. Felipe Fuentes Cruz – Alle lieben Tacos
3. Stav Cohen – Kochen wie in Israel

> Musikalbum:
1. Rammstein „Liebe ist für alle da“
2. Toten Hosen „All die ganzen Jahre“
3. Muse: „The 2nd Law“

> Kochutensilie:
1. Messer
2. Schneebesen
3. Gusseiserner Topf
________________________________________

• Salz oder Pfeffer?
> Pfeffer

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder herzhaft?
> Herzhaft

• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Dreckspatz

• Kaffee oder Tee?
> Kaffee
________________________________________

• Lieblings...:
> ...messer: Ich bin großer Fan der IKEA Basic Serie
> ...gewürz: Mexican Allrounder von Just Spices
> ...koch: Nadiya Hussain
> ...kochzeit/tag:Abend
> ...rezept:Lasagne alla Nonna
________________________________________

Herzlichen Dank, liebe Stella, dass du dir die Zeit genommen hast, uns unsere Fragen zu beantworten!
________________________________________

Hast du auch einen Blog? Möchtest Du, dass wir dich und deinen Blog vorstellen? Dann schick uns eine E-Mail an: redaktion@germanfoodblogs.de
________________________________________

Fotos © Stella https://theblacksheepandallitsyummyfood.com/

#theblacksheepandallitsyummyfood
#germanfoodblogs
#schulzundtebbe
#senfwerk
#kreuznachersenfwerk
#kreuznachersenf

germanfoodblogs