Frances aus Hannover / carry on cooking


Heute: Frances aus Hannover
Blog: http://carry-on-cooking.com/

• Name deines Foodblogs
> carry on cooking

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Mein Name ist Frances. Ich bin 30 Jahre jung. Ich lebe mit meinem Mann und meiner Fellnase in Hannover. Nach dem Schulabschluss habe ich Friseurin gelernt, bin aber dann über das Fachabitur mit Schwerpunkt Gestaltung zur PR & dem Marketing gekommen. Neben dem Kochen und Backen liebe ich das Reisen. In unserem selbstausgebauten Van entdecken wir, wann immer sich die Gelegenheit ergibt, Europa.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Bei carry on cooking geht es bunt und vielfältig zu. Ich möchte meinen Lesern und Leserinnen einen Mix an Rezepten bieten, der von gesunden Bowls, über veganes und vegetarisches Soulfood, bis hin zu süßen Sünden in Form von Kuchen und Desserts reicht. Dabei folge ich selten Trends - Proteinpulver, Flavour Drops und anderen Schnick Schnack wird man bei mir nicht finden. Ich würde sagen meine Rezepte spiegeln die ganz normalen Gelüste und Essgewohnheiten von uns allen wieder.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Ich habe schon immer gern fotografiert und Texte geschrieben - früher waren das allerdings Fotos von Freunden und Briefe an Mitschüler. Als ich zu Hause ausgezogen bin, entdeckte ich das Kochen für mich. Während meines Fachabiturs verbesserte ich meine fotografischen Fähigkeiten und kaufte mir meine erste Spiegelreflexkamera - die ich übrigens heute noch nutze. Im Laufe meines Studiums konnte ich das Texte schreiben auf ein höheres Niveau bringen und so langsam kam in mir das Bedürfnis auf, meine Rezepte irgendwo festzuhalten. Durch meinen Foodblog habe ich die Möglichkeit all diese Aspekte zu vereinen und darüber hinaus auch noch mit der Welt zu teilen.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Dafür brauchte es gar keine besondere Person, sondern einfach nur meinen Appetit. Ich esse für mein Leben gern, aber da manche Dinge nicht meinen Vorstellungen entsprechen, koche bzw. backe ich sie mir einfach selbst. So weiß ich genau was ich esse. Außerdem kann ich beim Kochen wunderbar abschalten, sodass es besonders in stressigen Phasen meines Studiums eine willkommene Abwechslung war jeden Tag frisch zu kochen.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Ich blogge in der Regel von zu Hause aus. Dort koche und fotografiere ich. Glücklicherweise ist das Internet überall und mein Laptop so handlich, dass ich auch bequem von unterwegs schreiben, bearbeiten und veröffentlichen kann. Ich nehme meine Arbeit also auch gern mal mit auf Reisen.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Naja, jagen nicht direkt. Ich esse ungern Fleisch, daher auch so wenige Rezepte mit Fleisch auf dem Blog. Sonst esse ich fast alles, drängle mich in der Schlange allerdings nicht unbedingt vor, wenn es Mohnkuchen, Lakritze oder Marzipan gibt.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Davon gibt es einige! Ich liebe z. B. Tomaten, Avocado, Auberginen, Aprikosen, Himbeeren und eigentlich so ziemlich jedes Obst und Gemüse. Auf Kuchen und Süßigkeiten könnte ich auch nicht verzichten und wenn meine Mama sagt, dass es am Wochenende Milchreis mit Zimt & Zucker gibt, ist es eh um mich geschehen.

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Ganz eindeutig Italien! Ich glaube, wer Essen liebt, kommt um Italien einfach nicht herum. Pasta, Pizza, Eis, Dessert: Da komme ich glatt ins Schwärmen und bekomme Hunger.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich bin eine Naschkatze und liebe es beim Backen Teig zu naschen. Dafür hat meine Mama früher immer mit mir geschimpft. Zufälligerweise backe ich heute fast ausschließlich vegan, was mir (rein zufällig) die Möglichkeit verschafft Teig zu naschen ohne Angst vor Salmonellen haben zu müssen - Zufälle gibt‘s.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Ganz klar: Musik. Ich stehe gern in der Küche, drehe die Musik voll auf und singe lauthals mit, sodass mein Mann nebenan des öfteren mal die Wohnzimmertür schließt. Was mir allerdings noch wichtiger ist als Musik ist mein Geschirrspüler - ohne den wäre ich verloren.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Inspiration für meine Rezepte finde ich überall - online und offline. Mal sehe ich etwas bei Instagram, bei Pinterest oder allgemein im Netz, dass mir das Wasser im Mund zusammen laufen lässt. Oft lasse ich mich aber auch von der saisonalen Auswahl oder neuen Produkten im Supermarkt inspirieren. Kochbücher spielen natürlich auch immer wieder eine Rolle. Der Mix aus all diesen Einflüssen kommt dann in meinen Rezepten auf meine ganz eigene Art und Weise zusammen.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Gar nicht so schlimm, wie man vielleicht denkt. Ich kann immer noch einen Fuß vor den andern setzen, ohne im Chaos zu versinken. Klar, ist es unordentlich, aber so geht es sicherlich allen Kreativen, die sich in ihrer Arbeit ab und an mal treiben lassen. Also, renovieren musste ich glücklicherweise noch nie.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Meine Küchenwaage! Die brauche ich für alles, weil ich so schlecht im Schätzen bin und mich nicht gern auf Zufälle verlasse.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Oh, ich hatte schon so einige Fehltritte in der Küche. Geschmeckt hat zum Glück immer alles, wenn auch nicht immer überragend gut. Wegschmeißen musste ich in den letzten 3 Jahren nur ein Blech verkohlte Brownies und eine Portion angebranntes Karamell. Doch natürlich muss auch die Optik stimmen: In solchen Fällen wird einfach nochmal gekocht bzw. gebacken - das weniger schöne Exemplar wird gegessen.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Ich liebe es zu kochen bzw. zu backen und verliere mich gern darin. Jedes Gericht, jedes Gebäck und jedes Dessert ist eine neue Erfahrung, bei der ich mit unterschiedlichen Aromen, Texturen und Geschmäckern in Berührung komme. Kurz: Ich genieße den Weg zum fertigen Gericht. Am Ende des Tages zählt allerdings immer, ob meine Kreation auch wirklich schmeckt und darüber hinaus, ob sie in den Alltag meiner LeserInnen und Follower passt. Ich möchte mir einfach sicher sein, dass andere Menschen beim Essen meiner Gerichte ebenso glücklich sind wie ich, auch wenn sie den Weg dahin vielleicht weniger genießen.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich denke es liegt am Überfluss, in dem wir alle leben. Wir haben das Glück immer alles kaufen zu können - Blaubeeren im Frühling, Süßkartoffeln aus Australien, 1 kg Hähnchen für 2 Euro und so weiter. Natürlich übertreibe ich jetzt ein wenig, aber für viele ist das leider selbstverständlich, sodass sie es oft gar nicht mehr zu schätzen wissen, wie z. B. eine wunderbar süße Erdbeere aus Deutschland schmeckt. Wichtigstes Mittel gegen dieses traurige Phänomen ist für mich Bildung. Wenn die Menschen wissen unter welchen Umständen so ein Masthähnchen in kürzester Zeit vom Stall auf den Teller kommt, welche Vorteile es hat Bioprodukte anstatt konventionelle Produkte zu kaufen oder wie die Natur darunter leidet, wenn exotische Früchte um den halben Erdball zu uns geflogen werden, wird hoffentlich wieder bewusster mit Lebensmitteln umgegangen.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Für mich sind Namen (außer mein eigener) tabu. Mein Mann ist z. B. mein Testesser und wird sicher nie irgendwo namentlich erwähnt werden. Weiterhin würde ich es unpassend finden, meine halbe Familiengeschichte im Netz darzulegen - das geht niemanden außer die Betroffenen etwas an. Uns Bloggern wird ja immer nachgesagt wir seien so mitteilungsbedürftig, aber wenn es in Richtung Seifenoper oder Reality TV geht, bin ich raus.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Generell bin ich schon sehr viel online - meist mit dem Smartphone. Allerdings versuche ich meine Arbeit immer so gut zu planen, dass ich am Abend oder am Wochenende auch mal ohne Internet auskomme. Ich denke die wichtigen Dinge finden immerhin noch im “echten Leben“ statt.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Es ist mir wichtig - alles andere wäre gelogen. Ich blogge schließlich nicht ausschließlich zum Spaß, sondern möchte mit meinen Fotos, Rezepten und Texten Geld verdienen. Um das zu können, sind Zahlen nun mal entscheidend. Dennoch unterscheide ich persönlich in Qualität und Quantität, denn Masse ist nicht gleich Klasse. Diesbezüglich sind mir meine treuen LeserInnen wichtiger, als 100, die nach 1 Sekunde meinen Blognamen wieder vergessen haben.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Ein bisschen von beidem: Auch wenn ich ein Einzelkind bin teile ich gern. Es macht mir Freude Menschen für das Kochen & Backen zu begeistern. Wenn ich sie mit meinen Texten dann noch dazu bringen, bewusster mit Lebensmitteln umzugehen oder zunehmend auf Fleisch oder sogar tierische Produkte zu verzichten, macht mich das unglaublich stolz. Die Kommentare und lieben Nachrichten sind die schönste Belohnung für mich. Ja, ich lasse mir gern Honig um den Mund schmieren...

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Ich schätze besonders die Kolleginnen und Kollegen, die unsere Branche professionell machen und ihren Wert als Blogger kennen. Viele Unternehmen können sich nicht vorstellen, wie zeitaufwendig und teilweise auch kostenintensiv das bloggen ist. Doch Fakt ist, dass in jedem Blogger eine kleine Marketing-Agentur steckt, die finanziert und am Leben gehalten werden muss. Daher ist eine angemessene Bezahlung unumgänglich. Blogger die ausschließlich gegen Freiware arbeiten, machen es uns anderen schwer mit dem Bloggen Geld zu verdienen und vermitteln Unternehmen den Eindruck, wir wären ein kostenloses Marketinginstrument, durch das sie ihren Umsatz steigern können.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Ich bin ein großer Fan von RnB und Hip Hop. Ich liebe es aber auch lauthals mitzusingen. Daher höre ich quasi alles rauf und runter, was so im Radio läuft. Ach ja, außer deutsche Songs, die mag ich meistens nicht so gern.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Am liebsten ja mit Jamie Oliver, bei dem ist alles immer so schön easy going. Meine zweite Wahl wäre Donna Hay. Ihre Rezepte und Foodfotos sind ein Meisterwerk, da könnte ich noch eine Menge lernen.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Definitiv die meisten Kochbücher von Jamie Oliver, das Buch „Die neuen Klassiker“ von Donna Hay und die Reihe „Deftig vegetarisch“ von Anne-Katrin Weber und Wolfgang Schardt.

• Wie groß ist deine Küche?
> Groß genug! Die genauen Quadratmeter habe ich nicht parat, aber es gibt links und rechts genügend Arbeitsfläche und dazwischen einen Gang, in dem 2 Personen gut arbeiten können.

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Da gibt es 2 Faktoren: Entweder die Story ist besonders unterhaltsam geschrieben oder der Text liefert mir wichtige Informationen zum Thema Food. Am Ende möchte ich also in irgendeiner Weise berührt oder informiert wurden sein und nicht das Gefühl haben 5 Minuten meiner Lebenszeit verschwendet zu haben. Ah, und gute Fotos sind mir wichtig, denn auch diese inspirieren mich.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich würde viel mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, hätte meinen Blog wahrscheinlich früher gestartet und wäre von Anfang an ehrgeiziger an die Sache herangegangen.
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. Lars & Jana von https://tellerabgeleckt.de/
2. Nora von https://www.nonolicious.com/
3. Nicole von https://zuckerdeern.de/

> Kochbuch:
1. „Deftig vegetarisch“ von Anne-Katrin Weber und Wolfgang Schardt
2. „Wohlfühlküche“ von Jamie Oliver
3. “Die neuen Klassiker“ von Danna Hay

> Musikalbum:
1. THE E.N.D - The Black Eyed Peas
2. NO ONE EVER REALLY DIES - N.E.R.D
3. As I am - Alicia Keys

> Kochutensilie:
1. Schmorpfanne
2. Teigschaber
3. Schneebesen
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• Salz oder Pfeffer?
> Salz

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder Herzhaft?
> Süß

• Hauptgang oder Dessert?
> Dessert

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ordnungsfanatiker

• Kaffee oder Tee?
> Tee
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• Lieblings...:
> ...messer: Egal, Hauptsache schaft
> ...gewürz: Zimt
> ...koch: Jamie Oliver
> ...kochzeit/tag: Abends in der Woche
> ...rezept: Vegane Mousse au chocolat
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Herzlichen Dank, liebe Frances, dass du dir die Zeit genommen hast, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Fotos © Frances http://carry-on-cooking.com/

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