Bettina aus Hamburg / Captain's Dinner


Heute: Bettina aus Hamburg
Blog: http://captains-dinner.blog/

• Name deines Foodblogs
> Captain’s Dinner Food & Travel Blog

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich bin Bettina Wiebe, feiere schon seit vielen Jahren meinen 39. Geburtstag ☺ und wohne in der Metropolregion Hamburg. Mein Geld habe ich als Pressesprecherin und Leiterin der Unternehmenskommunikation einer Reederei verdient. Meine Hobbys habe ich zum Beruf gemacht: Kochen & Reisen

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Als „Frau vom Kapitän“ schreibe ich meine Beiträge und gebe immer wieder auch kleine Einblicke in das Leben einer Seemannsfamilie. Meine Texte sind in der Regel eher kurz, insbesondere bei den Rezepten mag ich es persönlich nicht, wenn man sich erst durch seitenlange Vorspänne kämpfen muss oder ich 50 Fotos des immer gleichen Tellers durchscrollen muss. Meine Rezepte sind übersichtlich und kommen mit wenigen Worten aus. Klare, deutliche Angaben – wie auf dem Schiff. Und ganz sicher sind die Landgangstipps vom Kapitän auch etwas Besonderes.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Ich habe schon vor Jahren begonnen, meine besten Rezepte in Koch-Fotobüchern zusammenzustellen, auch um sie irgendwann mal meinen Kindern mit auf den Weg geben zu können. Diese Bücher kamen überall wahnsinnig gut an. Also, dachte ich, warum die Rezepte nicht auch mit mehr Menschen teilen. Daraus entstand der Blog. Ein Foodblog, ganz klar, weil sich in unserer Familie alles um gutes Essen dreht. Gemeinsames Kochen und Essen hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Beide Kinder können sehr gut kochen, meine Tochter (16) ist ein absoluter Back-Experte.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Als kleines Mädchen half ich meiner Großmutter gern in der Küche. Sie kochte noch auf einem Holzherd und hat mir viel gezeigt. Mit ihr zusammen mit den schweren Eisenpfannen auf diesem Herd zu hantieren, das war das Größte. Da wusste ich, das will ich auch mal können. Hat geklappt.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Vom Schreibtisch oder von Bord aus, wenn ich mit meinem Mann unterwegs bin.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> In Shanghai hatte ich mal das Vergnügen, Seegurke zu probieren. In China eine Delikatesse, ich kam mit Konsistenz und Geschmack aber so überhaupt nicht klar. Seegurke würde ich zukünftig vermeiden.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Für mich ist die Zwiebel der Star aller Gemüsesorten. Es gibt bei uns kaum ein Gericht ohne.

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Vietnam würde mich sehr reizen und etwas näher: Italien ist für mich immer eine kulinarische Reise wert.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich weiß nicht, ob man es „Macke“ nennen kann, aber ich bekomme sehr zuverlässig beim Zwiebelschneiden Niesanfälle. Das ist lästig. Als ich bei der Frankfurter Buchmesse im vergangenen Jahr in der Showküche der Gourmet Gallery ausgerechnet eine Zwiebelsuppe kochte, habe ich das Zwiebelschneiden lieber meinem Kochpartner überlassen.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Auf meinen geliebten Gasherd!

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Inspiration ziehe ich aus den Restaurantbesuchen auf unseren Reisen und Landgängen. Außerdem natürlich aus meiner Kochbuch-Sammlung.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Ganz unter uns: genau wie sonst auch. Ich bin eine eher „aufgeräumte“ Köchin.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Meine mittlerweile 25 Jahre alte, rote Kitchen Aid (möge sie noch lange leben) und ein großes Holzbrett meiner Urgroßmutter, das sicherlich schon weit mehr als 100 Jahre im Gebrauch ist.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Unbedingt! Mir ist vor einer Feier schon mal ein Tablett mit 12 Gläschen Schokoladenkuchen in Schräglage geraten. Das sieht unschön aus auf dem Fußboden… Es gab dann Eis als Dessert.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Der Genuss ist das Wichtigste, ganz klar.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Wir müssen unseren Kindern beibringen, wieviel schöner es ist, ein selbst gemachtes Mahl (und sei es auch noch so einfach) gemeinsam an einem schön gedeckten Tisch zu essen, als ein fades Reisgericht in einer Pappschachtel „to go“ auf dem Weg von A nach B in sich hineinzustopfen. Respekt vor Lebensmitteln und vor der Kunst, sie zu verarbeiten – sollte selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Natürlich ist der Blog auch privat. Wenn ich beispielsweise davon erzähle, wie es sich anfühlt, wenn mein Mann nach knapp drei Monaten wieder nach Hause kommt oder es nachvollziehbar wird, wo wir Essen gehen oder unseren Urlaub verbringen. Das macht ja einen Blog aus. Fotos meiner Familie sind für mich allerdings auf dem Blog tabu.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Wir haben kürzlich Urlaub ganz ohne Laptop und Smartphone gemacht und nur einmal am Tag die Mails gecheckt. Das war eine extrem erholsame Woche. Wir wollen das wiederholen.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich freue mich über jeden, der meinen Blog liest. Und wenn mir jemand erzählt, hey ich habe mich nach deinem Rezept an die Schwertmuscheln getraut und es hat mega geschmeckt, dann macht mich das glücklich.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Für die Welt, natürlich! Sonst könnte ich meine Rezepte ja in der Schublade lassen.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Patrick Rosenthal macht tolle Sachen.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Wenn ich mit meiner Tochter koche oder backe, hören wir gern Ina Müller. Ganz laut.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Mit meinem Lieblingskoch seit Kindertagen: dem Smørrebrød Koch aus der Muppets Show.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Das gute, alte Schulkochbuch meiner Mutter aus den 60er Jahren.

• Wie groß ist deine Küche?
> Knapp 19 m2

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Unterhaltsame Texte, nicht zu lang, und ganz wichtig: Die Rezepte müssen funktionieren, was leider nicht immer der Fall ist.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich habe mich als 15 Jährige geweigert, einen Tanzkurs zu besuchen. Das würde ich heute anders machen. Ansonsten liebe ich mein Leben genau so, wie es ist.

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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. Arthurs Tochter kocht
2. Haut Gôut
3. Nutriculinary

> Kochbuch:
1. Mekong von Michael Languth
2. Fisch aus dem Teubner Verlag
3. Fleisch aus dem Teubner Verlag

> Musikalbum:
1. Reinhard Mey
2. Nora Jones
3. Ina Müller

> Kochutensilie:
1. Messer
2. Cob Grill
3. Arbeitsbrett
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• Salz oder Pfeffer?
> Pfeffer, immer aus der Mühle

• Bier oder Wein?
> Weißwein

• Süß oder Herzhaft?
> Herzhaft

• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Nachteule, total

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> So’n büschen dazwischen

• Kaffee oder Tee?
> Kaffee mit viel Milch
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• Lieblings...:
> ...messer: Scharf muss es sein.
> ...gewürz: Frischer Koriander
> ...koch: Der Smørrebrød Koch aus der Muppets Show.
> ...kochzeit/tag: Täglich, immer abends, oft sehr spät
> ...rezept: Da kann ich mich nicht festlegen, es gibt zu viele.
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Vielen Dank, liebe Bettina, dass du dir die Zeit genommen habt, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Fotos © Bettina http://captains-dinner.blog/

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