Dietmar aus Mödling / "Wagners Kulinarium"


Heute: Dietmar aus Mödling bei Wien
Blog: http://www.wagners-kulinarium.at/Blog/

• Name deines Foodblogs
> Wagners Kulinarium

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich heiße Dietmar Wagner und bin ein 43jähriger IT-Angestellter aus Mödling bei Wien in Österreich und gemeinsam mit meiner Frau Elisabeth auch selbständig im Lebensmitteleinzelhandel aktiv. Mein Hobby ist – Überraschung! – kochen und backen. Dieses Hobby wurde mir mit den Genen schon mitgegeben, war doch meine Kärntner Oma schon in den 20er Jahren als Köchin in England und mein Vater hat das Bäckerhandwerk noch so gelernt, wie es heute nur noch in Werbespots gezeigt wird.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Ich lege mit meinem Blog das Hauptaugenmerk auf die Authentizität bei Rezepten und Artikeln. Alle Fotos sind „echt“ und zeigen entweder den tatsächlichen Entstehungsprozess oder den Teller so wie er Augenblicke später gegessen wird. Einziges Hilfsmittel ist eine Tageslichtlampe zum fotografieren weil ich oft erst am Abend, nach dem Büro, zu kochen beginne. Wichtig ist mir, dass fürs Gelingen notwendige Tipps und Kniffe, die für mich selbstverständlich sind, auch beschrieben werden.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Das ist einfach: Die vielen Fragen nach den Rezepten, wenn ich Freunde, Familie oder Gäste bekocht habe.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Meine Familie: Wie schon gesagt war meine Oma Köchin, mein Papa Bäcker. Meine Mama war auch eine ausgezeichnete Köchin für uns Kinder, die oft aus wenig – wir waren eher nicht wohlhabend… - sehr schmackhaftes kochen konnte. Sie war auch sehr experimentierfreudig, das habe ich auf jeden Fall von ihr geerbt.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Die Fotos kommen direkt aus der Küche, der Text dann in Ruhe bei mir am Schreibtisch.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Alles was lebt (Austern oder ähnliches) aus Abneigung, Stopfleber oder ähnliches aus ethischen Gründen.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ja, drei: Butter, Butter und Butter

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Jedes. Jedes Land, jede Kultur hat eine eigene Küche hervorgebracht, die es auch wert ist entdeckt zu werden.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich kann nicht kochen, wenn es unordentlich in der Küche ist. Ich bin ständig am Wegräumen und „zwischendurch putzen“ während des Kochens.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Auf einen Kostlöffel 😉

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Kochbücher! Ungefähr 6 Laufmeter in einem Bücherschrank direkt vor der Küche.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Währenddessen recht ordentlich, direkt danach manchmal net so toll, aber ich lege Wert darauf auch selber wieder Ordnung zu schaffen. Fürs „richtige“ putzen brauche ich dann aber schon die Hilfe von meiner Elisabeth muss ich zugeben…

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Der Original Schneebesen von Prof. Franz Zodl – einer Ikone der österreichischen Kochszene und mein großes Vorbild beim Kochen und Genießen.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Das perfekte Aussehen ist mir nicht so wichtig, die Fotos sind da eher zweitrangig und sollen den Leser nicht vom nachkochen abschrecken. Wenn mal wirklich was total schiefgeht – was auch öfter vorkommt – dann kommt das Rezept nicht auf den Blog.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Mir geht’s um den kreativen Prozess beim Kochen. Wie ein Maler, den das fertige Bild dann weniger interessiert.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich denke, dass das nicht der Fall ist. Die vielfältige Foodblogszene und auch meine Erfahrungen im Spezialitäten-Lebensmittelhandel zeigen, dass das Gute sehr geschätzt wird, etwas das schön verpacktes Mittelmaß beinhält aber mittlerweile als solches erkannt und abgelehnt wird. Der Kunde, der Konsument wird – glücklicherweise – immer mündiger, immer selbstbewusster.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Wagners Kulinarium ist ein Foodblog. Er ist keine Therapiegruppe oder ein Sprachrohr für die täglichen Herausforderungen des Lebens wie sie wir alle zu meistern haben. Er beinhält alles rund ums Essen und Kochen wie es in unserer Familie täglich ge- und erlebt wird. Die Zöliakie unseres Sohnes ist für einige glutenfreie Rezepte am Blog verantwortlich aber nicht das bestimmende Thema.
Das bestimmende Thema ist der Genuss.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Beim Schlafengehen wird abgeschaltet und am Morgen wieder aufgedreht. Ich nehme mir aber durchaus die Freiheit, wenn ich grad nicht will die Mobilbox einen Anruf entgegennehmen zu lassen. Dafür ist sie ja da.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Mir ist die Anzahl der Leser nicht wichtig. Wichtig ist mir die Anzahl der nachgekochten Gerichte. Rezepte müssen verbreitet und gekocht werden, nur dann können sie besser werden, nur dann können sie sich weiterentwickeln.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Für die Welt.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Dietmar Kappl von www.homebaking.at. Ein Profibäcker, der sein Wissen mit der Welt teilt und von dessen Blog ich viel übers Backen vor allem mit Sauerteig gelernt habe.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Ich bin ein Fan klassischer Musik, beim Kochen schätze ich aber Ruhe. Da ist das zischen von Fleisch in der Pfanne und das Blubbern einer guten Sauce meine Musik 😊

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Prof. Franz Zodl – leider nicht mehr möglich, da er viel zu früh verstorben ist.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> „Die gute Küche“ von Ewald Plachutta und Christoph Wagner – mein „Koch-Wikipedia“ quasi

• Wie groß ist deine Küche?
> 15qm

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Wenn sie sich auf das wesentliche – das jeweilige Rezept – konzentriert und dazu zusätzliche Informationen liefert.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Nichts.
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. http://www.homebaking.at/
2. https://blog.kingarthurflour.com/

> Kochbuch:
1. „Die gute Küche“ von Ewald Plachutta und Christoph Wagner
2. „Limoncello und Lavendelwasser“ von Tessa Kires
3. „Schokolade -die Kochschule“ von Frederic Bau

> Musikalbum:
1. Wechselt ständig…

> Kochutensilie:
1. Waage
2. Messer
3. Schneebesen
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• Salz oder Pfeffer?
> Pfeffer

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder Herzhaft?
> Herzhaft

• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Night Owl

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ordnungsfanatiker (mit Aussetzern…)

• Kaffee oder Tee?
> Kaffee
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• Lieblings...:
> ...messer: Santoku von Tosa Hocho
> ...gewürz: Pfeffer, richtig guter Pfeffer
> ...koch: Franz Zodl
> ...kochzeit/tag: Abends
> ...rezept: Kasnudeln nach meiner Oma (http://www.wagners-kulinarium.at/…/reci…/karntner-kasnudeln/)
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Vielen Dank, lieber Dietmar, dass du dir die Zeit genommen hast, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Hast du auch einen Blog? Möchtest Du, dass wir dich und deinen Blog vorstellen? Dann schick uns eine E-Mail an: redaktion@germanfoodblogs.de
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Fotos © Dietmar http://www.wagners-kulinarium.at/Blog/

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