Verena aus Wien / "Home is where my Kitchen is"


Heute: Verena aus Wien
Blog: https://homeiswheremykitchenis.at/

• Name deines Foodblogs
> „Home is where my Kitchen is“ – Wo das Kochglück zuhause ist

Das Gefühl von Zuhause wird durch gutes Essen vermittelt. Zuhause bin ich überall dort, wo die Liebe zum Kochen und die Freude am Genießen geteilt wird.

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich heiße Verena, bin 25 Jahre alt und wohne in einer der schönsten Städte der Welt – in Wien. Aktuell schließe ich mein Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Uni Wien ab, beruflich bin ich an ebendieser tätig. Mein Foodblog ist zu meinem größten Hobby geworden. Er vereint meine Liebe und Leidenschaft für Genuss, Kochen und Backen, Einwecken und Einkochen, Fotografieren, Wein, Reisen, in die Töpfe fremder Küchen blicken, Schenken, Dekorieren und Selbstgemachtes.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Saisonalität und Regionalität wird auf meinem Blog großgeschrieben. Saisonale Gerichte gekocht aus regionalen Zutaten. Da mir die Herkunft eines Produktes ganz besonders wichtig ist, besuche ich kleine- und mittelständische Produzenten aus der Region, um Transparenz hinsichtlich der Herkunft und der Herstellung zu schaffen. Ich darf quasi einen Blick hinter die Kulissen werfen. Außerdem weihe ich als in Wien lebende Tirolerin meine LeserInnen in die Geheimnisse der Tiroler Küche ein.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Für mich gibt es nichts Schöneres, als zu kochen, zu backen und meine Lieben kulinarisch zu verwöhnen. Mein Foodblog war ein lang geplantes Projekt. Im Sommer 2016 fiel der Starschuss. Aus einem kleinen journalistischen und kulinarischen Experiment wurde ein Herzensprojekt, in das ich viel Leidenschaft, Liebe zum Detail, Herzblut und Arbeit gesteckt habe. Es freut mich ganz besonders, wenn ich einen kleinen Teil von dieser Leidenschaft am Kochen und Backen an meine LeserInnen weitergeben kann.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Die beste Kochschule der Welt ist die Küche meiner Großeltern. Dort hat meine Oma nach uralten Original-Rezepten und Liebe zum Detail echte Tiroler- und Österreichische Kost gekocht und mein Großvater als gelernter Bäcker echtes Handwerk beherrscht. Im Gegensatz zu anderen (Groß-) Eltern, die fürchten, ihr Kind könnte sich mit Messern, anderen Utensilien oder am Herd verletzen, schickten mich meine Eltern und Großeltern nie aus der Küche. Ich durfte von Anfang an beim Kochen mithelfen. Als ich noch nicht lesen konnte, habe ich mit größter Leidenschaft die Kochbücher meiner Oma durchgeblättert und kleine Zettel in die Seiten mit den schönsten Bildern gelegt. Meine Oma hat viel Geduld aufgebracht, all jene Gerichte für mich gekocht und mir gezeigt, wie man sie zubereitet.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Tatsächlich schreibe ich meine Texte am liebsten im Bett mit einer Tasse Tee

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Oh, ja, die gibt es. Innereien zum Beispiel. Da graust mir, wenn ich nur daran denke.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ich liebe Ziegenkäse. Einfach göttlich. Und vielseitig einsetzbar, sowohl in pikanten, als auch in Süßspeisen.

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Sri Lanka, die Geburtsstätte des Ayurveda. Ayurvedische Gerichte vereinen alle Geschmacksrichtungen, sorgen für einen gesunden Körper und einen ausgeglichenen Geist. Wer außerdem Currys gerne mag, kommt hier voll auf seine Kosten.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Beim Kochen und Backen bin ich perfektionistisch veranlagt. Da kann es schon mal zu kleinen Wutausbrüchen kommen, wenn die Quiche nicht gelingen will. Da heißt es dann: Rette sich wer kann

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Auf Zeit. Hat man beim Kochen keine Zeit, kann man die Gerichte nicht mit Liebe zubereiten.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Meine Kochbuchsammlung. Kochbücher und Foodmagazine sind meine Bettlektüre. Online vor allem in sozialen Netzwerken, wie Pinterest und Instagram.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Ganz ehrlich? Ziemlich chaotisch. Aber wo gehobelt wird, fallen bekanntlich Späne. Aufgeräumt wird aber im Anschluss natürlich auch wieder.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Kein klassisches Hilfsmittel, aber ich vergöttere meine Gewürzsammlung. Gewürze runden ein Gericht erst ab, nur mit Salz und Pfeffer bekommt ein Gericht kein Herz.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Natürlich geht auch mal was schief, bei wem passiert so etwas nicht? Aber viel wichtiger als das Aussehen der Gerichte ist für mich der Geschmack. Und den bekomme ich zum Glück meistens gut hin.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Das Verkosten am Ende ist definitiv das Wichtigste. Darauf freue ich mich während des Kochens, während des Anrichtens und während des Fotografierens. Hilfsmittel, wie zB. Haarlack für mehr Glanz, würde ich beim Fotografieren niemals verwenden. Schließlich wollen die Models im Anschluss ja aufgefuttert werden.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich glaube, dass es essentiell ist, die Geschichte zu kennen, die ein Lebensmittel, ein Produkt oder auch ein Gericht erzählt. Woher stammt es? Wie ist es gewachsen? Wie wurde es hergestellt? Wie wurde es zubereitet? Alltagsstress ermöglicht es leider nicht immer, sich damit auseinander zu setzen. Dabei schmeckt es einfach so viel besser, wenn man weiß, woher die Zutaten stammen und wie sie produziert wurden.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Es gibt dezidiert Grenzen. Meine LeserInnen erfahren viel aus meinem Privatleben, intimste Details würde ich jedoch nie preisgeben. Aus diesem Grund veröffentliche ich keine Fotos meinem Mann oder meiner Familie im Internet, das würden sie nicht wollen, dass ich Fotos von ihnen veröffentliche und das respektiere ich auch so.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Zugegebenerweise kommt es nicht allzu oft vor, dass ich offline bin. Aber wenn ich offline bin, dann mache ich dies ganz bewusst, lege mein Smartphone für einige Stunden zur Seite und bin mal nicht erreichbar. Laptop im Urlaub ist für mich ein No Go. Ausnahme: ich bin für meinen Blog unterwegs.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich freue mich über jeden einzelnen Leser, dem ich etwas von meiner Leidenschaft fürs Kochen und Backen vermitteln kann. Besonders wichtig ist mir, dass ich meine LeserInnen langfristig mit meinem Blog begeistern kann.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> In erster Linie blogge ich für mich selbst. Bloggen ist mein Yoga, entspannt, befreit den Kopf, lässt mich konzentriert arbeiten und begeistert mich. Wie bereits erwähnt, freue ich mich aber über jeden einzelnen Leser, dem ich etwas von meiner Begeisterung mitgeben darf.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Katharina Seiser mit ihrer Esskultur ist Kulinarik-Journalistin und weniger Bloggerin im herkömmlichen Sinn. Entsprechend hochwertig und informativ ist ihr Content. Ich liebe auch ihre Kochbücher.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Mozart, Sting und Pink Floyd.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Mit meiner Oma. Passiert zum Glück bei jedem heimatlichen Besuch in Tirol.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Meine Rezeptmappe aus dem Kochunterricht als ehemalige Schülerin. Und die Kochbücher von Yotam Ottolenghi. Mein absoluter Favorit: „Jerusalem“.

• Wie groß ist deine Küche?
> Nicht nur gefühlt zu klein: rund 6 Quadratmeter. Wäre meine allerdings Küche 60 Quadratmeter groß, wäre sie immer noch zu klein für mich. Wahrscheinlich das Laster eines jeden Foodbloggers.

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Wenn die Geschichte nicht nur Hand und Fuß, sondern auch ein Herz hat. Eine Geschichte muss authentisch und liebevoll erzählt werden.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich darf mich glücklich nennen. Ich liebe meinen Foodblog genauso wie er ist.
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. Esskultur von Katharina Seiser
2. Frau Ziii kocht was von Susanne Zimmel
3. Krautkopf von Susann und Yannic

> Kochbuch:
1. „Jerusalem“ von Yotam Ottolenghi
2. jedes Kochbuch über Alt-Wiener Küche
3. meinen aktuellen Favoriten: „Winter“ von Katharina Seiser

> Musikalbum:
1. Jedes Mozart Album; ein Meisterstück: das Requiem
2. Pink Floyd The Dark Side of the Moon
3. Sting Live in Berlin

> Kochutensilie:
1. Ein Geschirrtuch für Serviettenknödel
2. Eine Quicheform
3. Einen Backpinsel, zB. um ein Grillhuhn mit Paprika-Öl einzustreichen
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• Salz oder Pfeffer?
> Salz

• Bier oder Wein?
> auf jeden Fall Wein

• Süß oder Herzhaft?
> süß

• Hauptgang oder Dessert?
> bekomm ich beides?

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Ganz klar Night Owl. Ich bin morgens nicht aus dem Bett zu bekommen.

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Mehr Dreckspatz als mir lieb wäre, weniger Ordnungsfanatiker als gut wäre.

• Kaffee oder Tee?
> morgens Kaffee, abends Tee
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• Lieblings...:
> ...messer: Steakmesser und ein Brotmesser. Ich liebe das Geräusch, wenn man knusprige Brotrinde schneidet
> ...gewürz: Zimt und frische Kräuter
> ...koch: meine Oma
> ...kochzeit/tag: immer wenn ich dazu Lust hab oder wenn ich schlechte Laune hab. Nichts macht glücklicher als einen Kuchen zu backen.
> ...rezept: die einfachsten Dinge machen mich am Glücklichsten. Vor allem warme Süßspeisen.
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Vielen Dank, liebe Verena, dass du dir die Zeit genommen hast, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Fotos © Verena https://homeiswheremykitchenis.at/

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