Stefanie von Mallorca und aus Süddeutschland / "Wellcuisine"


Heute: Stefanie von Mallorca und aus Süddeutschland
Blog: http://www.wellcuisine.net

• Name deines Foodblogs
> Wellcuisine

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich bin Stefanie Reeb, 39 Jahre alt, und leidenschaftliche Köchin, Kochbuchautorin, ganzheitliche Ernährungsberaterin, Yogalehrerin und Designerin. Ich liebe alles, was gesund und glücklich macht. Dazu gehört gutes Essen, natürliche Pflegeprodukte, Bewegung und Meditation. Mit meinem Mann und unserem Hund Lilly lebe ich auf Mallorca und in Süddeutschland.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Wellcuisine ist meine Plattform für Gesundheit und Genuss. Auf Wellcuisine geht es nicht nur um leckere Rezepte, sondern um einen kompletten Lifestyle rund um gesunde Ernährung, Yoga und natürliche Schönheitspflege.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Als ich vor mehreren Jahren eine kleine Sinnkrise in meinem Beruf als Grafikdesignerin erlebte, begann ich, etwas zu tun, was ich schon immer gerne gemacht habe: ich ging in die Küche, bereitete leckere Mahlzeiten zu, mein Mann Thomas fotografierte sie und ich schrieb darüber. Daraus entwickelt sich mein erster Foodblog, und ich fand meine Lust und meinen Spaß an der kreativen Arbeit wieder.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Als ich ein Teenager war, ging es mir gesundheitlich ziemlich schlecht. Ich hatte ständig Bauchschmerzen, vertrug mein Essen nicht mehr, war schlapp und allgemein energielos. Ein Arzt verordnete mir damals eine Ernährung ganz ohne weißen Zucker, Weizen und Milchprodukte. Da ich schon immer Süßes geliebt habe, war das der Moment, in dem ich mich erstmals in die Küche gestellt habe, um meine Kekse und Kuchen mit Zutaten zu backen, die ich essen durfte.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Ich blogge in unserem Garten, in der Küche, im Bett, auf dem Sofa, am Esstisch … aber eigentlich immer von zuhause aus.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Ich esse hauptsächlich vegetarisch, bin aber keine Vegetarierin. Trotzdem könnte man mich mit bestimmten Fleischgerichten jagen. Vor allem mit Innereien oder Schweinefleisch.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ich habe in der Küche schon so ein paar Lieblinge. Dazu gehören Kokosöl und –milch, Avocados, Himalayasalz und Zitronen. Mit Zitronensaft, -schale oder –öl schmeckt eigentlich alles ein bisschen besser.

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Das ist jetzt nicht besonders einfallsreich, aber ganz klar: Italien! Und nach Japan möchte ich unbedingt bald mal, vor allem wegen des Essens.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Meine Unfähigkeit, langfristig Ordnung zu halten. Eine gute Freundin sagt immer, dass es in meiner Küche aussieht wie beim verrückten Professor. Es ist sauber, aber es stehen hunderte von Gläsern mit nicht-identifizierbaren Substanzen auf allen freien Flächen.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Auf meine Küchenmaschine und meinen Standmixer zum Pürieren von Dipps, Cremes und Smoothies. Ansonsten brauche ich nicht viel Werkzeug. Ich habe zwar gerade ein Weihnachtsbackbuch geschrieben, habe aber kein Wellholz. Stattdessen benutze ich zum Auswellen von Keksen eine leere Weinflasche (aber nicht weitersagen!).

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Inspiration finde ich überall. Zuerst einmal in mir selbst – das ist der Impuls, morgens aufzustehen und als erstes in die Küche zu gehen, um ein neues Rezept, das mir im Kopf herumschwirrt, auszuprobieren. Auch das Essen anderer inspiriert mich, zum Beispiel eine tolle Geschmackskombination in einem Gericht im Restaurant, oder neue Eindrücke auf Reisen. Oder die Arbeit meiner Kollegen in der Kochbuch- und Foodbloggerszene und ihre Begeisterung für das Thema Essen finde ich sehr inspirierend.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Wild. Aber das Gute ist, dass auf diese Art auch der Hund satt wird, denn der findet immer was leckeres auf dem Küchenboden.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Ich bin die letzten Jahre so viel umgezogen und lebe mehr oder weniger aus dem Koffer, deshalb hat mich leider keiner meiner Küchenhelfer dauerhaft begleitet.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Klar geht auch mal was schief. Vor allem beim glutenfreien Backen habe ich schon die ein oder andere herbe Niederlage wegstecken müssen. Einmal habe ich mir sogar ein Stück Zahn an einem besonders harten glutenfreien Pizzaboden ausgebissen …

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste? 
> Es ist schon besonders schön, wenn ein Gericht am Ende richtig gut schmeckt und auch von der Konsistenz genau so ist wie erhofft. Mir macht aber auch der Prozess Spaß. Ich bin dann oft so richtig im Flow und einfach glücklich, mit dem Essen herumzuwerkeln. Das ist ja auch eine kreative Beschäftigung.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich finde nicht, dass gutes Essen jemals an Wert verlieren kann. In meiner Welt ist das nicht so, deshalb existiert dieses Thema für mich nicht.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Auf meinem Blog spreche ich häufig Themen an, die mir auf der Seele liegen. Dabei spare ich dann auch persönliche Erfahrungen nicht aus, denn wenn ich so allgemein darüber reden würde, dann wäre das unter Umständen abgehoben und man bekommt den Bezug nicht. Ich nutze meine persönlichen Geschichte, sowohl die guten als auch die schlechten, um Themen anzusprechen, die letztlich universell sind und uns alle betreffen. So wie der Umgang mit Stress und Gefühlen, das Älterwerden etc.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Nachts sind Laptop und Handy bei mir tabu. Auch wenn ich mit anderen zusammen bin, zum Beispiel beim Essen, im Restaurant oder auf einem Spaziergang existiert mein Smartphone für mich nicht.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Natürlich ist es schön, zu merken, dass viele Menschen an den Themen, die mich bewegen, interessiert sind. Aber eigentlich kommt es nicht auf eine bestimmte Anzahl an. Allein der Fakt, dass Menschen meinen Newsletter abonniert haben oder mir schreiben, dass sie sich jede Woche auf den neuen Blogbeitrag freuen, motiviert mich dazu, dran zu bleiben und mir auch dann die Arbeit zu machen, wenn ich eigentlich gar keine Zeit dazu habe.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Sowohl als auch. Angefangen habe ich mit dem Bloggen, weil es mir ein Bedürfnis war, mich kreativ auszudrücken. Als dann die ersten Rückmeldungen von Menschen kamen, denen das, was ich da so zusammengekocht- und geschrieben habe, etwas bedeutete, wurde aus dem Monolog eine Art Unterhaltung.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Ich bin bestimmten Blogs schon über Jahre hinweg sehr treu. Dazu gehören 101cookbooks, Green Kitchen Stories und Earthsprout. Meine deutschsprachigen Neuentdeckungen sind Eat Sleep Green und Heavenlynnhealthy.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Das ändert sich ständig. Zur Zeit höre ich oft „Supernova“ von RayLaMontage und so eine lässige Musik wie zum Beispiel „Beautiful Day“ von Donovan Frankenreiter passt eigentlich auch immer.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Mit Douce Steiner, der einzigen weiblichen 2-Sterne-Köchin Deutschlands.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Meine beiden ersten eigenen Kochbücher „Wellcuisine“ und „Süß&gesund“. Weil ich weiß, wie viel Herzblut, Liebe, Ausdauer, Nervenstärke und blindes Vertrauen mein Mann Thomas (als Fotograf) und ich (als Autorin, Rezeptentwicklerin, Foodstylisting und Layouterin) in die Arbeit daran gesteckt haben, um dann nach ca. 3 Jahren die frisch verlegten Bücher in den Händen zu halten.

• Wie groß ist deine Küche?
> Ziemlich groß, aber ehrlich gesagt nicht besonders funktional, sonder eher altmodisch.

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Ich mag es, wenn die persönliche Geschichte des Bloggers mitschwingt.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Gar nichts. Das ist doch das Schöne am Älterwerden: dass man versteht, dass alle Erlebnisse, auch die Rückschläge, ein Geschenk im Gepäck haben, das man sonst nie bekommen hätte. 
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs: 
1. 101 Cookbooks
2. Green Kitchen Stories
3. Earthsprout

> Kochbuch: 
1. „A modern way to eat“ von Anna Jones
2. „It’s all good“ von Gwyneth Paltrow und Julia Tursen
3. „Süß&Gesund“ von mir selbst

> Musikalbum:
1. „Sugar Man“ von Rodriguez
2. „Richard Dorfmeister – Private Collection“ 
3. „Start Livin’“ von Donavon Frankenreiter

> Kochutensilie:
1. Standmixer
2. Küchenmaschine
3. Ein gutes Messer
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• Salz oder Pfeffer?
> Salz

• Bier oder Wein?
> Bier

• Süß oder Herzhaft?
> Süß

• Hauptgang oder Dessert?
> Dessert

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Dreckspatz

• Kaffee oder Tee?
> Tee
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• Lieblings...:
> ...messer: Ein japanisches, leider habe ich die Marke vergessen und sie steht nicht drauf.
> ...gewürz: Kurkuma
> ...koch: Tom Kime
> ...kochzeit/tag: Morgens, jeden Tag
> ...rezept: Mein veganes Birchermüsli mit frischer Edbeersauce
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Vielen Dank, liebe Stefanie, dass du dir die Zeit genommen hast, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Fotos © Stefanie http://www.wellcuisine.net

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