Sandra aus München / "happyfoodprint"


Heute: Sandra aus München
Blog: http://www.happyfoodprint.com/

• Name deines Foodblogs
> Happyfoodprint.com

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich bin Sandra. 30. Gebürtige Rosenheimerin. Wahl-Münchnerin. Personalcontrollerin. Ich liebe das Leben. Meine Heimat. Die Natur. Grün. Tolles Licht. Das Meer. Die Berge. Joggen. Yoga. Radfahren. Gesellschaft. Gäste. Tee. Gutes Essen. Kochen. Tolle, kreative, bodenständige Küche. Schokolade. Regionalität. Verantwortung und Nachhaltigkeit.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Es gibt viele tolle Blogs und ich möchte mir nicht anmaßen zu sagen, dass meiner besonders toll ist. Aber happyfoodprint ist für mich ein absolutes Herzensprojekt und ich hoffe, das spüren die Leser. Ich schreibe über gesunde, einfache Küche, die nachhaltig ist und die besonders Menschen mit wenig Zeit ermöglichen soll, sich gesund und ausgewogen zu ernähren.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Meine Freude am Kochen und am Rezepte entwickeln und all das zu teilen und mich mit Gleichgesinnten austauschen zu können, sind der Antrieb für meinen Blog. Ich möchte meinen Lesern gutes, gesundes und vor allem natürliches Essen näher bringen, aber auch das Thema Nachhaltigkeit und Verantwortung beleuchten. Fast mein komplettes Umfeld erklärt mich für verrückt, weil ich Essen fotografiere, darüber schreibe und dann auch noch so viel Zeit in diesen Blog stecke. Aber das ist schlicht und ergreifend das, was mich glücklich macht und ich hoffe, dass ich euch das auch vermitteln kann.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Ich koche und backe schon immer gerne. Aber vor vier Jahren habe ich angefangen, mich sehr intensiv mit Ernährung zu beschäftigen und dabei gemerkt, dass es noch so Vieles gibt, was ich bisher nicht kannte und ausprobiert habe. Seither experimentiere ich auch ohne Kochbücher in der Küche. Außerdem ist das Kochen und Backen für mich eine Möglichkeit abzuschalten, den Arbeitsalltag zu vergessen und mich kreativ zu verausgaben.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Ich blogge überwiegend am Esszimmertisch. Wenn das Wetter schön ist, fahre ich gerne zu meinen Eltern nach Rosenheim, denn dort kann ich mich im Garten und auf der Terrasse so richtig schön ausbreiten und gleichzeitig das schöne Wetter genießen.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Eigentlich mag ich nahezu alles. Was ich aber auf den Tod nicht riechen oder schmecken kann ist Brokkoli, obwohl er so gesund und schön ist. Aber damit kann man mich definitiv jagen.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Ganz klar Avocado. Es vergeht kaum ein Tag ohne sie. Ob zum Frühstück im Smoothie, mittags im Salat oder als Aufstrich zum Abendbrot - Avocado darf nicht fehlen.

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Ach herrje, das ist eine schwierige Frage, denn ich liebe so viele unterschiedliche Küchen. Ob asiatisch, mediterran, orientalisch aber auch die bodenständige deutsche Küche. Da kann und will ich mich nicht festlegen.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Ich bin ziemlich eigensinnig, daher mag ich es nicht, wenn man mir in der Küche in die Quere kommt. Als Schnibbelhilfe kann man es mir daher nur selten Recht machen.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Das Wichtigste in der Küche ist das richtige Werkzeug. Ohne qualitativ hochwertige Messer geht bei mir gar nichts.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Meine größte Inspirationsquelle sind frische und tolle Lebensmittel. Ich schlendere gerne über den Viktualienmarkt oder den Biomarkt bei mir ums Eck. Somit ist meine Küche sehr saisonal und was mich anlacht wird gekauft und verarbeitet. Ich habe selten einen Plan bevor ich Einkaufen gehe.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Nachdem ich in München wohne und der Wohnraum hier knapp und teuer ist, ist meine Küche recht klein. Das ist beim Experimentieren natürlich von Nachteil, denn ich ende grundsätzlich im Chaos.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Ich habe ein Notizbuch, das immer neben mir liegt wenn ich experimentiere. Hier ist alles festgehalten, was ich bisher gemacht habe. Sogar das Brainstorming zu Namen und Logo meines Blogs. Auf dem Bucheinband steht ein Zitat von Einstein: „Wenn eine Idee nicht zuerst absurd erscheint, taugt sie nichts“. Dieses Notizbuch werde ich nie weggeben.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Wenn ihr meinen Instagram-Account besucht, werdet ihr sehen, dass meine Gerichte alles andere als perfekt aussehen. Natürlich zeige ich solche Bilder nicht auf dem Blog, aber ich verwende grundsätzlich auch nicht zu viel Zeit und Energie für das Styling. Denn in der Regel esse ich meine Kreationen direkt nach dem Fotografieren. Daher sollte das nicht zu lange dauern, sonst wird es kalt und das wäre zu schade.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Ich esse für mein Leben gerne aber es ist definitiv das Kochen, das mich glücklich macht. Denn dabei kann ich so richtig abschalten und meine kreative Seite kommt zum Vorschein. Außerdem finde ich es toll für andere Menschen zu kochen. Wenn ich sehe, es schmeckt ihnen und sie unterhalten sich gut, ist das das größte Geschenk für mich. Meine Oma war genauso und ich denke, das hat sie mir vererbt.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Essen in Deutschland ist viel zu billig. Es geht den Wenigsten darum, wo man das für sich beste und gesündeste Lebensmittel findet, sondern, wo es am billigsten ist. Es wird nicht hinterfragt, warum diese Lebensmittel so günstig sind und wo sie herkommen. Hier ist noch so viel Aufklärungsarbeit zu leisten und das ist in meinen Augen auch Aufgabe der Politik. Warum gibt es in der Schule verpflichtend Musik-, Sport- oder Kunstunterricht aber keine Ernährungslehre? Übergewicht ist eine Volkskrankheit und unsere Ernährung spielt auch im Zusammenhang mit vielen anderen Krankheiten eine große Rolle. Daher muss die Bildungspolitik hier ganz klar mehr Verantwortung übernehmen.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Bei meinem Blog geht es in erster Linie ums Essen und nicht um mich. Aber natürlich gibt es kleine Anekdoten, die ich bei der Entwicklung des Rezepts erlebt habe und ich erzähle meinen Lesern auch hier und da, was mich dazu bewegt hat, ein Gericht zu kochen oder zu entwickeln. Auf meinem Instagram-Account gibt es aber durchaus auch mal die ein- oder andere private Geschichte.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Für mich ist der Blog in erster Linie ein schönes Hobby um mich von meinem stressigen Berufsalltag zu befreien. Wenn ich merke, dass mich der Blog ebenfalls unter Druck setzt, weil ich z.B. noch keinen neuen Beitrag verfasst habe oder kein tolles Foto auf Instagram gepostet habe, nehme ich bewusst Abstand. Daher kann es durchaus auch mal vorkommen, dass man mal zwei Wochen überhaupt nichts von mir hört.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Es wäre eine Lüge wenn ich sagen würde, ich mache das alles nur für mich. Wer bloggt, möchte natürlich auch gesehen werden. Zumindest trifft das auf mich zu. Die Anzahl der Leser oder vielmehr ihre Resonanz ist eine Art Wertschätzung für das, was man macht.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Ich blogge für mich und die Welt. Das Thema gesunde Ernährung ist mir einfach so wichtig und ich würde mir wünschen, dass jeder etwas gesünder und nachhaltiger lebt, sodass auch unsere Nachkommen noch was von dieser tollen Welt haben.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Ich schätze es sehr, wenn ein Blogger authentisch und nicht aalglatt ist. Ich blogge über gesunde Ernährung. Dennoch gibt es bei mir auch Burger und Schoki und das darf auch jeder sehen und wissen. Außerdem finde ich es toll, wenn Blogger auch die Realität zeigen. Sei es die Kulisse eines „perfekten Foodfotos“ oder eben ein Frühstück bei schlechtem Licht und ohne viel Chichi.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Ich liebe die unterschiedlichsten Musikrichtungen, denn Musik ist bei mir sehr stimmungsabhängig. Was aber nicht fehlen darf, sind die einmaligen Kompositionen von Ludovico Einaudi. Darin könnte ich mich verlieren.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Ich würde liebend gerne mal mit Nadine und Jörg von eat-this.org zusammenarbeiten. Auch wenn ich selbst weder vegan noch vegetarisch lebe, liebe ich ihre Kreationen und ihren Blog. Sie sind für mich große Vorbilder.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Alle. Aber am liebsten ist mir das Bayrische Kochbuch, dass ich von meiner Omi zum 18. Geburtstag bekommen habe. Hier finde ich immer Rat.

• Wie groß ist deine Küche?
> Nachdem ich in München lebe, leider sehr klein. Aber mit meinem Traum vom Eigenheim wird sich früher oder später auch mein Traum von einer großen Küche verwirklichen lassen, da bin ich mir sicher.

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Ich mag kurze prägnante Geschichten. Außerdem sollte die Geschichte immer mit dem Rezept zusammenhängen und nicht aus der Luft gegriffen sein.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich würde rein gar nichts ändern. Das hört sich jetzt vielleicht kitschig an, aber ich glaube fest daran, dass alles aus einem Grund passiert und daher ist es auch gut so. Wenn es mal nicht läuft, dann hilft es nur nach Vorne zu sehen und daraus zu lernen. Beim nächsten Mal macht man es anders.
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• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. eat-this.org
2. projekt-gesund-leben.de
3. carrotsforclaire.com

> Kochbuch:
1. Bayrisches Kochbuch (Birken Verlag).
2. Slow Carbs (Dagmar Reichel / Cora Wetzstein)
3. Gesund kochen ist Liebe (Veronika Pachala)

> Musikalbum:
1. Islands von Ludovico Einaudi
2. Coldplay Live 2012 von Coldplay
3. Cave Rave von Crystal Fighters

> Kochutensilie:
1. Kochmesser
2. WOK
3. Küchensieb
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• Salz oder Pfeffer?
> Salz

• Bier oder Wein?
> Wein

• Süß oder Herzhaft?
> Herzhaft

• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Night Owl

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Ordnungsfanatiker und Dreckspatz – das kommt ganz auf den Lebensbereich an.

• Kaffee oder Tee?
> Tee
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• Lieblings...:
> ...messer: Kochmesser von Zwilling
> ...gewürz: Chilli
> ...koch: Köche/Köchinnen, die ihre Berufung gefunden haben.
> ...kochzeit/tag: Sonntag Mittag
> ...rezept: Spaghetti Bolognese
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Vielen Dank, liebe Sandra, dass du dir die Zeit genommen hast, uns unsere Fragen zu beantworten!
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Fotos © Sandra http://www.happyfoodprint.com/

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