Christi aus Schleswig Holstein / "Lust auf Kochen & Genuss"


Heute: Christi aus Schleswig Holstein
Blog: "Lust auf Kochen & Genuss"
http://genussvollkochen.blogspot.de/

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Hallo, ich bin Christiane, Freunde nenne mich Chris oder Chrissi. Ich bin 48 Jahr jung, wohne im schönen Schleswig Holstein in der Nähe von Kiel. Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Das mein Blog genauso individuell ist wie all die anderen.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Zum Bloggen kam ich schon 2007 - damals ging es um meine diversen Tiere auf dem Land, mein Garten und die Leidenschaft zu dekorieren und basteln. Immer wieder flossen aber auch Rezepte mit ein.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Vielleicht ist die Antwort schon langweilig, aber auch ich wurde schon in meiner Kindheit geprägt, dass ich freiwillig in der Küche alles mit helfen durfte. So lernte ich schnell, das Herdplatten heiß sein können, wie man Kartoffelstampf macht, die Frühstücksbrote meines Vaters zubereitet, Pfannkuchen und Kartoffelreibekuchen macht und natürlich auch Kuchenteig rührt. Alle meiner Geschwister sind immer begeistert in der Küche gewesen. Dann lag meine Leidenschaft etwas brach und erst vor ein paar Jahren fing ich wieder an mich doch mehr mit Ernährung auseinander zu setzen und wollte schon mehr wissen, raffinierte Sachen wagen. Dann kam der Trend mit den Kochshows, irgendwann ertappte ich mich dabei wie ich diese Rezepte im Internet suchte, sammelte und nach kochte oder gar in einem Notizbuch mit schrieb. Die Fernsehköche haben mein Feuer wieder neu entflammt. Ich merkte, das mir das liegt und ich auch ein Gefühl für Geschmäcker habe und das was ich mache auch sehr gut ankommt. So entwickle ich mich nun weiter, lerne in Kochkurse, tausche mich aus und wage mich auch an die aufwendigere Küche.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Am liebsten an meinem schönen Küchentisch

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Aal, Matjes, kleine Tintenfisch, wo alles noch dran ist. Da schüttelt es mich.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Rosmarin, mein Lieblingsgewürz, Nudeln, Käse

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Für mich persönlich ist es Italien. Meine Koffer sind auch schon wieder gepackt und es geht nach Sardinien. Ich bin gespannt auf die Sardische Küche.

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Auf mein Santoku-Messer (Achtung: scharf, kommt auch mit in den Urlaub) und mein Gourmet IsI Whip für die Espumas.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Ich habe mehre Inspirationsquellen. Zu einem sammle ich, wie wohl viele Foodblogger, Kochbücher, ich schaue mir aber auch Kochsendungen an und wenn mir was gefällt notiere ich mir das Gericht. Neulich durfte ich bei einem Sternekoch in der seiner Küche Mäuschen spielen. Ich durfte einen Abend zu sehen, lernen und Fragen stellen, dabei faszinierte mich die Art des Anrichtens. Zu guter letzt besuche ich auch gerne Kochkurse. Da lernt man immer wieder was neues zu und wird inspiriert aus dem gelernten auch neues mal zu probieren. Man muss sich nur trauen.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Als hätte eine Bombe eingeschlagen. Obwohl ich schon zusehe, dass ich gleich alles in in die Spüle verfrachte, aber irgendwann ist die ja voll und wenn dann die Gäste da sind, wird halt alles zur Seite gestellt. Allerdings versuche ich schon möglichst schnell alles weg zu räumen, ordentlich alles zu stapeln, Lebensmittel gehören gleich in den Kühlschrank oder werden abgedeckt. Ich habe eine offene Küche die am Essbereich angrenzt, also versuche ich schon weitgehend Ordnung zu halten. (das Küchenchaos meiner letzten größeren Produktion:

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt
und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht wird?
> Wahrscheinlich meine uralt Küchenmaschine, die ich zur Hochzeit bekam (vor 18 Jahren) und die auch irgendwie nie kaputt geht. Ich benutze sie immer noch zum Raspeln von Gemüse und Scheiben schneiden für ein Gratin.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Natürlich geht auch was schief, das passiert auch einem Profi! Aber aus Fehlern lernt man. Mein Mann ist mein größter Kritiker. Wenn ich was neues probiere, dann sagt er mir ehrlich, ob es genial war, aber lieber nie wieder machen. Oder gibt auch nur einen Tipp, was ihm daran störte und dann probiere ich das einfach noch mal in verbesserter Form

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Natürlich gehört das Verkosten zum Schluss dazu...aber wer gerne kocht, für den ist
kochen doch Entspannung. Auch wenn ich schon mal 4-6 Stunden dafür am Herd stehe wenn abends Besuch kommt. Aber ich liebe das einfach und es ist kein Stress für mich. der Weg zum gutem Essen ist auch eine Art Meditation.

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Ich denke eher das Gegenteil ist der Fall. Ich finde, es wir mehr auf frische und Haltung und Herkunft der Lebensmittel geachtet. gerade unter den Foodbloggern stelle ich fest, das sehr viel Wert auf Qualität gelegt wird. Wir Blogger können in unseren Blogs eigentlich den Menschen zeigen, die meinen, Qualität kann man sich nicht leisten, aufzuzeigen, das man sich gutes Essen leisten kann. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden was er möchte und in der Tat kann in der heutigen Zeit nicht jeder sich nur BIO leisten. Bestes Beispiel: ich wollte Hühnerbrust im Biomarkt kaufen und sollte für knapp 400 g um die 10 Euro da zahlen. Das wollte ich dann doch nicht. Dann bevorzuge ich lieber meinen Geflügelstand auf dem Wochenmarkt, da wird das Geflügel nicht in Massen gehalten, ich weiss das die auch nach draussen können zum Scharren, bekommen aber kein Bio Futter - aber der Fleischpreis ist zumindest zu bezahlen, da bekomme ich ein Kilo für den selben Preis. Finger lasse ich nur aus den abgepackten Fleischpakete und Produkte, wo man weiss, das die in Massentierhaltung großgezogen werden und das Fleisch, da muss man mal dran riechen, kommt mir auch nicht immer so frisch vor. Kochshows im Fernsehen sind Trend - und ich denke, dadurch bekommt man auch immer mehr Menschen dazu, sich damit auseinander zu setzen. Und jeder kann kochen! Traut euch, kann ich da nur sagen.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Privat ist ja alles was man schreibt. Was definitiv nicht ins Internet gehört ist wenn man Personen beleidigt und öffentlich bloss stellt. Man sollte auch auf den Ton achten, wenn man was schreibt. Und die Privatsphäre anderer muss man schützen.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Nachts ist abschalten angesagt. Da ich auch einen anderen Beruf noch nach gehe, ist da natürlich auch Auszeit. Ich blogge am liebsten Morgens beim Kaffee. Mit dem Smartphone blogge ich nicht.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Das wäre schon wichtig. Früher beim Gartenblog und die Erzählungen über meine Tiere und dem Landleben habe ich mehr Blogger erreicht. Gerade im Foodbereich ist schwerer eine „Fangemeinde“ für sich zu finden. Ich versuche meine bevorzugten Blogs auch zu lesen und den einen und anderen Kommentar zu hinterlassen. Aber es fehlt mir auch oft die Zeit dazu alles zu lesen. Ich denke, die meisten sind ja auch Facebook und da ist man schneller mal mit den Kommentaren bei als bei einem Blog. Eigentlich schade, wenn ich das so mir überlege.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Ich blogge in erster Linie für mich. Ich speichere dadurch meine Rezepte ab die mir gefielen, und meine kleinen Erlebnisse die ich hatte in der Küche. Na ja, etwas ja auch für die Welt, gebe das ja zu. Ich organisiere kleine Küchenpartys und koche auch für andere ab und an mal. Ist doch auch ein wenig Eigenwerbung. Aber ich hoffe, ich erreiche noch mehr Leser und freue mich wenn mein Blog auch kommentiert wird.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Ich finde die Kollegin von „Bushcook Kitchen“ sehr sehr gut - würde gerne mal so weit kommen wie sie. Und „ Arturs Tochter kocht“ ist absolut lesenswert. Aber insgesamt sind alle zu schätzen, die sich die Mühe eines Bloges machen. Immerhin gehört da viel Arbeit zu. Man überlegt sich ein Thema, setzt es um, man fotografiert es selber - in jedem Blogbeitrag steckt viel Liebe und Kreativität drin.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Kommt immer auf meine Tagesform an. Manchmal ist die Musik auch einfach aus - ich bin völlig in mir versunken, höre dann auch nichts mehr um mich herum.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Immer gerne mit Mike Süsser. Er hat mich schon sehr inspiriert und ich habe schon mit ihm zusammen gekocht, bin gerne bei ihm in seinem Kochstudio in Österreich. Er ist ein toller Mensch, ich habe ihn als Kumpel kennengelernt. er ist der Typ mit dem man sich in der Kneipe zu einem Bier treffen kann und den ganzen Abend über alles
mögliche plaudern kann.

• Welches Kochbuch würdest du nie aus der Hand geben?
> Ich sammle Kochbücher und habe immer ein neues was mein Liebling ist. Ich würde
keines meiner Kochbücher aus der Hand geben. Zum Leidwesen meines Mannes. Alleine die letzten Umzugskisten waren tonnenschwer.

• Wie groß ist deine Küche?
> Da muss ich gerade passen. Wir sind umgezogen und haben eine offene Küche mit
Essbereich - alles zusammen schätze ich den Raum ca. 30 m2 groß

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Eine Erzählung, gewürzt mit einer Prise Humour, etwas Witz, ein halbes Pfund Spannung und einen guten Schuss ein gutes Rezept mit ein paar Stücke interessante
Fotos.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich würde noch mal in der Schule anfangen, etwas fleissiger sein und mehr lernen. Abi machen. Und was mit Medien studieren. Nein, ich will keine professionelle Köchin
geworden sein. Mir reicht das Kochen als Hobby, und das aber dann sehr gut. An meinem Blog würde ich so erstmal nichts ändern. Ich denke, ein Blog ändert sich von alleine im Stil und Aufmachung je länger man bloggt.


• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. Bushcook Kitchen
2. Artus Tochter kocht
3. http://pastasciuttablog.blogspot.de/

> Kochbuch:
1. Momentan ist mein Favorit Ali Güngörmüs. Sein „Mediterran - 100 Rezepte rund ums Mittelmeer“ passen auf die Insel besser.
2. Mike Süsser - Süsser was kochen wir heute (alltagstaugliche, schnelle Gerichte mal
nicht die feine Küche, sondern wie jeder gut und ideenreich kochen kann, ob aus dem
Tiefkühler, aus der Dose oder dem Glas)
3. Der Geschmacksthesaurus von Niki Segnit, ein Muss wenn man ich näher mit dem
feinen Kochen befasst. Aromalexikon, Reisebericht und Rezeptsammlung - dann
kann ich auf der „Kochinsel“ mit allen Zutaten die ich finde, neues Kredenzen.

> Musikalbum:
1. Abba Gold (gleich 4 CD in einem Album, da kann man lange Kochen)
2. Robin Williams (Swing Both ways - grandios)
3. Zucchero (egal welches Album von ihm - meine Italien Sommer Musik)

> Kochutensilie:
1. Santoku- Messer
2. Wok Pfanne
3. meine Küchenmaschine mit sämtlichen Zubehör, mixen, hacken, wolfen. rühren,
aufschlagen, damit habe ich alles wichtige abgedeckt


• Salz oder Pfeffer?
> Salz

• Bier oder Wein?
> Wein, aber im Sommer dann doch mal lieber ein schönes kaltes Bier

• Süß oder Herzhaft?
> Herzhaft

• Hauptgang oder Dessert?
> Hauptgang

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> Dreckspatz, obwohl mich das Wort „Dreck“ hier stört - den auf Hygiene achte ich
schon. Eher „Chaosqueen“, aber immer versucht schnellstmöglich dann aufzuräumen.

• Kaffee oder Tee?
> Kaffe am Morgen, dann aber Tee


• Lieblings...:
> ...messer: Santokumesser
> ...gewürz: Rosmarin
> ...koch: Mike Süsser
> ...kochzeit/tag: Wochende ab ca 16 Uhr. dann gehts rund
> ...rezept: Risotto, am liebsten mit Zitrone oder mit karamellisierten Raddiccio,
Kartoffelgratin, Zander


Fotos © Chrissi von http://genussvollkochen.blogspot.de/

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