Manfred aus Hamburg / "Herr Grün kocht"


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Heute: Manfred aus Hamburg
Blog:
"Herr Grün kocht"
http://www.herrgruenkocht.de/

• Wie heißt dein Foodblog?
> Mein Foodblog heißt Herr Grün kocht. Es gibt ihn seit Juli 2013, und ich koche
vegetarisch und vegan.

• Was unterscheidet deinen Blog von den anderen?
> Mhm, das ist schwer zu sagen. Es gibt ja unglaublich viele Foodblogs mit den unterschiedlichsten Angeboten. Ich könnte sagen, was ich besonders finde: Ich entwickle fast alle Gerichte selbst. Natürlich orientiere ich mich manchmal auch an Basisrezepten. Den Hefeteig habe ich also nicht erfunden :-) Und ich koche auch Rezepte nach – wie zum Beispiel das von Aurélie Bastian für das französische Baguette, das bei meinen Lesern sehr beliebt ist. Außerdem experimentiere ich im Herr Grün Kochlabor mit Zutaten wie den veganen Grießklößchen oder dem schnellen Blätterteig. Und ich mag Sirups. Davon habe ich schon etliche vorgestellt. Ach – es gäbe noch so viel zu sagen. Aber ich denke, am besten besucht man die Herr-Grün-Seite, dann sieht man ja alles.

• Was hat dich motiviert, einen Blog zu starten?
> Ich koche, schreibe und fotografiere gerne. Und ich liebe es, wenn die Leute sich
über die Rezepte freuen und mir schreiben: »Hallo Herr Grün, das hat super
geschmeckt.« Das gefällt mir sehr. Einer der Hauptgründe ist aber die Massentierhaltung und alles, was damit zusammenhängt. Das wollte ich nicht mehr akzeptieren. Deshalb habe ich einen Cut gemacht. Ich möchte auch ein Vorbild sein für andere und zeigen, was die Veggie-Küche kann – ein Mahner bin ich allerdings nicht.

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Im Kochen steckt so viel Kreativität, Sinnlichkeit, Gefühl. Essen und seine
Zubereitung sind ein Geschenk des Himmels. Das empfinden bestimmt viele
Menschen so. Es verbindet. Und manchmal trennt es auch – wenn es nicht
schmeckt. HaHa. Spaß. Um auf den Kern der Frage zu kommen: Ich kann mit dem Kochen und Backen meine Kreativität zum Ausdruck bringen und gleichzeitig Menschen eine Freude bereiten. Das ist, finde ich, sehr viel und macht auch sehr viel Spaß.

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus
bloggst du?
> Herr Grün arbeitet in seinem eigenen Kochlabor. Dort schreibt er und denkt nach.
Hier empfängt er auch seine Gäste wie zum Beispiel seinen Nachbarn, den Roboterkonstrukteur Professor Caprese, Herrn Josele und Frau Plötzenhoff.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Herr Grün mag keine Fertiggerichte mit chemischen Zusätzen, Packungen, auf
denen zum Beispiel »Tomatensuppe Gran Canaria mit sonnengereiften Tomaten«
steht, und innen ist rotes Pulver. Allerdings mag ich auch Broccoli nicht und keinen
Koriander. Sorry, lieber Broccoli und Koriander.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall
verwenden würdest?
> Eigentlich nicht. Allerdings liebe ich Estragon. Er ist in vielen Herr-Grün-Gerichten zu finden, wie zum Beispiel in den Orangen-Estragon-Biscotti oder in der Soße zu den
Semmelriesen.

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Jedes Land ist eine kulinarische Reise wert und hat seine eigene, besondere
Tradition. Sehr gerne mag ich allerdings die italienische Küche. Sie ist so vielfältig,
verspielt, volksnah. Diese Italiener. Genial.

• Hast du irgendeine Macke, die besonders beim Kochen/Backen deutlich wird?
> Manchmal rede ich mit den Zutaten. Ich behandle sie wie Lebewesen. Deshalb
gucken die immer so nett, wenn ich sie fotografiere. Manche sind aber auch
schüchtern – denen muss ich gut zureden. Und: Ich sehe in den Gerichten Gesichter.
Wirklich. Fast in jedem. Monster. Tiere. Außerirdische. Ich markiere sie manchmal
mit einem Grafikprogramm und poste sie bei Twitter. Mhm – sind das Macken?

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Auf keinen Fall auf gute Messer, gute Töpfe und Pfannen. Und auf meinen ESGE.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Sie befinden sich zwischen meinen Ohren Und in meinem Bauch. Wenn die beiden sich die Hand geben, dann geht es los.

• Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Früher sah es völlig chaotisch aus. Mittlerweile bin ich disziplinierter. Es schaut also
ganz ordentlich aus.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und
wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Ich denke, das ist mein großes Kochmesser.

• Hand aufs Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch
mal etwas schief?
> Bezüglich der Optik geht nicht so viel schief. Manchmal schmeckt es aber nicht
genau so, wie ich mir das vorgestellt habe – bzw. die Zutaten verhalten sich nicht wie
gewünscht. Aber auch das kommt nicht so oft vor. Da bin ich wahrscheinlich ein
Glückskind.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
Sie ist mir schon wichtig. Am liebsten hätte Herr Grün, dass die ganze Welt seine
Seite besucht Ganz viele Menschen. Und: Er mag, wenn sie ihm schreiben.

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Es gibt schon einige sehr gute Blogs. Ich kann hier gar nicht alle aufzählen. Ich mag
aber sehr gerne Steph vom Kleinen Kuriositätenladen und Alex mit ihrem Blog foto e
fornelli.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Also Jamie Oliver finde ich schon ziemlich klasse. Ein Freak und Kochverrückter. Ich
würde aber auch gerne mal mit Kermit kochen oder mit Anne Will.

• Was macht eine Foodblog-Geschichte für dich lesenswert?
> Ich finde es spannend, wenn man nicht genau weiß, wo die Reise hingeht.

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