Judith aus Düsseldorf / "Schokohimmel"


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Heute: Judith aus Düsseldorf
Blog: "Schokohimmel"
http://schokohimmel.wordpress.com/

• Stell’ dich doch einmal kurz mit Namen, Alter, Wohnort, Beruf und Hobbys vor!
> Ich heiße Judith, bin 27 Jahre alt und Angestellte. Neben dem Backen und Fotografieren gehört meine Leidenschaft dem Sport: laufen, wandern, Yoga, Fußball...
Und ich lese viel und gern (ja, ich bin wohl leicht zeitschriften- und bücherabhängig ;-)), liebe gemütliche kleine Cafés und gute Kinofilme.

• Was unterscheidet deinen Blog von den Anderen?
> Bei mir gibt’s meistens recht einfache Sachen. Keine kunstvollen Dekorationen, sondern ehrliche Rührkuchen oder Hefegebäck . Außerdem viel Schoko & Nuss im Teig und selten Obst. Und die Fotos? Foodfotografie macht echt Spaß, aber die müssen meist recht schnell gehen, weil der Kuchen ja auch gegessen werden will.

• Was hat dich dazu motiviert, einen Blog zu starten? Und warum überhaupt ein Foodblog?
> Eine Cousine hat einen Blog, allerdings mit Sprüchen, Gedanken, Gedichten. Als ich das gelesen habe, dachte ich: Das mache ich auch! Aber ich wollte eben meine Kuchen und Cookies mit anderen teilen. Und hatte überhaupt keine Ahnung davon, was das für eine riesige Szene ist und was mich erwartet…

• Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für das Kochen/Backen geweckt?
> Ich esse gern guten, saftigen Kuchen – und bin dann zur „Selbermacherin“ geworden. Aus einem Amerika-Urlaub mit meinen Eltern vor seeeeeehr langer Zeit habe ich zwei Muffin-Backbleche mitgebracht. Die gab es damals hier noch gar nicht. Damit hat wohl alles angefangen .

• Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus der Küche – von wo aus bloggst du?
> Zuhause vom Schreibtisch aus.

• Gibt es Lebensmittel, mit denen man dich jagen kann?
> Bei Kuchen und Torten: mit Früchten wie Sauerkirschen oder so… Vernünftige Kuchen müssen für mich einen hohen Schokoladenanteil haben, nussig sein oder Cheesecake heißen . Obst esse ich dann lieber pur. Generell ist asiatisch ist nicht so meine Richtung.

• Und auf der anderen Seite: Gibt es Lebensmittel, die du am liebsten überall verwenden würdest?
> Neben Schokolade? Beim Backen Gewürze wie Vanille und Zimt, außerdem mag ich Mohn, Kokos und Nüsse aller Art sehr gern. Beim Kochen ganz banal: frisch gemahlener Pfeffer, Chili... und Zwiebeln und Tomaten passen auch zu allem!

• Welches Land ist deiner Meinung nach eine kulinarische Reise wert?
> Österreich und Italien. Erst Spätzle mit Gulasch, danach ein dunkles Tartufo-Schoko-Eis – mmmhhh!

• Auf was kannst du beim Werken in der Küche so gar nicht verzichten?
> Ich brauche viele, viele (Rühr-)Schüsseln. Meine „Schokohimmel“-Backschürze. Und mein Lieblingsradiosender, der muss laufen.

• Was ist deine Inspirationsquelle? Und wo befindet sie sich?
> Eine Million andere Foodblogs, Backbücher und ein gefährlich hoher Stapel Rezeptzeitschriften. Das Internet ist zum Glück platzsparend, im Bücherregal wird es aber langsam eng.

• Ganz unter uns: Wie sieht es bei dir in der Küche nach deinem Experimentieren aus?
> Meistens sogar relativ sauber, weil ich eine Verfechterin des sofortigen Wegräumens in die Spülmaschine bin. Nur große Rührschüsseln mit Teigresten bleiben länger mal stehen und warten auf fleißige Spülhände.

• Welches Hilfsmittel aus deiner Küche begleitet dich seit deinem Blogdebüt und wird wahrscheinlich nie ausgetauscht?
> Mein etwas „extravagant“ geformter Schneebesen. Den habe ich mal geschenkt bekommen.

• Hand auf ’s Herz: Sehen deine Gerichte immer so perfekt aus oder geht auch mal etwas schief?
> Die Kuchen und Kekse sehen so aus, wie sie halt gegessen werden: meist etwas zu groß geraten, schief geschnitten oder sonst wie form-originell. Im Schokohimmel gilt immer: Geschmack vor Optik. Auch wenn ich Torten-Verzierer und Cupcake-Dekorierer bewundere. Zuletzt ist ein Kuchenguss aus Puderzucker und Blaubeersaft schiefgegangen. Der sah total klasse aus, richtig pink. Am nächsten Tag waren leider ziemlich viele Löcher drin. Wahrscheinlich war der Kuchen noch zu warm, als ich ihn damit bepinselt habe.

• Folgst du dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ oder ist für dich das Verkosten am Ende das Wichtigste?
> Am Ende soll’s schmecken! Und meistens ist das ja auch so, auch wenn die Optik öfter mal leidet . „Der Weg ist das Ziel“ aber insofern, als ich durch mehrmaliges Ausprobieren auch immer sicherer werde: Irgendwann habe ich zum Beispiel verstanden, bei welchen Temperaturen Hefeteig sich besonders wohl fühlt .

• Gute Gerichte und Lebensmittel verlieren zunehmend an Wert. Woran liegt das und was kann bzw. sollte man dagegen tun?
> Die Gründe sind vielfältig. Aber die Blogger-Gemeinde hat sicher ihren Anteil daran, dass sich der Trend teilweise umkehrt und wieder mehr Menschen Wert auf a) gute Produkte und auf b) Selbstgemachtes legen.

• Wie privat ist dein Blog? Was gehört für dich ins Internet und was nicht?
> Die meisten Einträge drehen sich tatsächlich um das Rezept, das mich begeistert hat. Ich lege nicht mein Alltagsleben offen. Das muss aber jeder selber entscheiden.

• Hast du dein Smartphone oder deinen Laptop rund um die Uhr parat oder gibt es Zeiten, in denen du offline bist und es auch bleibst?
> Tagsüber sitze ich die meiste Zeit am PC und bin online. Unterwegs bin ich ziemlich oft offline: Meistens ist mein Smartphone ein ganz normales Handy, das mich weckt und mit dem ich SMS schreibe und telefoniere. Im Urlaub bin zu 100% offline.

• Wie wichtig ist dir die Anzahl deiner Leser?
> Ich freue mich über jeden Leser sehr und dann vor allem über nettes Feedback: Wenn jemand schreibt, dass er mein Rezept ausprobiert hat und es gut geschmeckt hat.

• Bloggst du für dich oder für die Welt?
> Am Anfang steht: „Hmmm, ich hätte Lust auf diesen Kuchen, den könnte ich für Sonntag mal machen!“ Ich backe also nach meinem Geschmack für mich und meine Lieben – und das Ergebnis wird dann verbloggt, so dass alle daran teilhaben können. Ich würde also kein Rhabarber-Rezept posten, nur weil gerade Rhabarber-Zeit ist. Bei mir gibt’s dann trotzdem meistens Schokolade .

• Welche deiner „Kollegen“ schätzt du am meisten?
> Alle mit einer guten Schreibe, die mich vor dem PC zum Schmunzeln bringen. Und in den meisten stecken auch ziemlich gute Fotografen.

• Ohne welche Musik kannst du nicht leben/kochen?
> Radio: 1 Live! Und samstagnachmittags Bundesliga auf WDR2.

• Mit welchem Koch würdest du gerne mal ein Menü herrichten?
> Nelson Müller. Den stelle ich mir ziemlich unterhaltsam vor.

• Wie groß ist deine Küche?
> Ich kann mich nicht beklagen, meine ständig wachsende Backform-Sammlung findet ihren Platz… ach nee, vieles lagere ich auch im Keller . Im Ernst: Meine Küche bietet mir zum Glück ausreichend Bewegungsfreiheit.

• Was macht eine Foodbloggeschichte für dich lesenswert?
> Ein witzig geschriebener Rahmen rund um das Rezept und schöne Fotos. Ich finde es wichtig, dass man das Rezept auf einen Blick erfassen kann und das auch noch im Mittelpunkt steht, trotz der Ausflüge ins Privatleben der Blogger.

• Und zu guter Letzt ein Klassiker: Wenn du die Zeit zurückspulen könntest, was würdest du an deinem Leben (und vielleicht an deinem Blog) ändern?
> Ich glaube, beim Bloggen würde ich alles genauso machen: Voller Naivität einfach starten und erst hinterher staunend feststellen, was für eine riesige Szene und nette Gemeinde das ist!

• Wen oder was würdest du auf eine einsame „Kochinsel“ mitnehmen? TOP3

> Foodblogs:
1. Sorry, bei dieser Frage bin ich nicht entscheidungsfähig .
2.
3.

> Kochbuch:
1. Das Backbuch „Schokomagie“ von Julie Andrieu. Einfach wundervoll.
2. „Glück ist backbar“ von Marian Keyes
3. … der ganze Rest

> Musikalbum:
1. … meinen Lieblingsradiosender!
2.
3.

> Kochutensilie:
1. Rührschüssel
2. Schneebesen
3. Backschürze

• Salz oder Pfeffer?
> Pfeffer!

• Bier oder Wein?
> Bier!

• Süß oder Herzhaft?
> langfristig gesehen: herzhaft (aber Süßes geht immer…)

• Hauptgang oder Dessert?
> langfristig gesehen: Hauptgang (merkt doch keiner, wenn man sich noch ein Dessert nimmt, oder?)

• „Early Bird“ oder „Night Owl“?
> Early Bird

• Ordnungsfanatiker oder Dreckspatz?
> eher Ordnungsfanatiker

• Kaffee oder Tee?
> morgens viel Tee, am Nachmittag ein richtig guter Kaffee

• Lieblings...:
> ...messer: das scharfe aus Keramik
> ...gewürz: Zimt, Vanille, Pfeffer, Chili
> ...koch: Nelson Müller, weil der eine ziemlich gute Laune verbreitet
> ...kochzeit/tag: Kuchen backen am Samstag, der dann sonntags verputzt wird
> ...rezept: superkletschige Brownies
(http://schokohimmel.wordpress.com/2014/01/04/brownies-in-denen-man-am-liebsten-baden-mochte/)

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